1.Könige 3,1-3 Der kleine Unterschied

Die ersten drei Verse von 1.Könige 3 gehören unbedingt zusammen, sonst ergeben sie keinen Sinn. Sie beschreiben nämlich den Unterschied vom Anfang der Regierungstätigkeit von Salomo und dem Ende.

Denn natürlich war die ägyptische Prinzessin als Hauptfrau des Königs von Israel nicht die beste Lösung. Auch wenn das Gesetz des Mose vor allem die Verschwägerung mit den Ureinwohnern Kanaans verbietet, war die Gefahr des Synkretismus natürlich auch bei Verschwägerung mit anderen heidnischen Völkern gegeben. Darum hat Esra in Esra 9,1 auch die ägyptischen Ehepartner mit in die Liste aufgenommen.

Und dass das Volk sich die alten kanaanitischen Kulthöhen zu eigen gemacht hatte und dort Opfer für Gott brachte, war eindeutig gegen das Gesetz des Mose und hat später sehr schnell dazu geführt, dass die uralten kanaanitischen Kultstätten sich schnell wieder in ebensolche zurückverwandelten.

Die Grundlage für die Zustände, die am Ende von Salomos Herrschaft Israel zerrissen, waren also schon beim Regierungsantritt von Salomo gelegt.

Und trotzdem erschien Gott dem Salomo in Gibeon und sprach rückhaltlos freundlich mit ihm. (Im Gegensatz zu später.)

Der kleine Unterschied steht am Anfang von Vers 3: „Salomo liebte den Herrn.“

Das ist der gleiche Grund, warum Gott bei David über jede Menge Gesetzwidrigkeiten hinwegsah.

Das ist im Neuen Testament in 1.Petrus 4,8: „Die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden.“

Es galt also im Alten Bund, und es gilt im Neuen nicht weniger: Wir werden nicht deshalb von Gott gesegnet, weil wir alles richtig machen, sondern weil wir Gott lieben.