1.Könige 6, 23-28 die großen Cherubim im Tempel

Wenn in der Bibel Cherubim auftauchen, dann kann man davon ausgehen, dass Gott sehr nahe ist. Denn Cherubim sind die gottnächsten Wesen, die wir kennen.

Wenn Salomo im Tempel Cherubim aufstellt und der Autor des Königsbuches das ausführlich beschreibt, dann wollen beide damit sagen: Mehr Gott geht nicht.

Hinten in dem Allerheiligsten ist Gott in seiner Fülle anwesend.

Da ist nicht ein Konsulat Gottes oder eine ländliche Zweigstelle.

Die Gottesdichte im hinteren Teil des Tempels ist unüberbietbar. Das ist in gewisser Weise vergleichbar mit Jesus, in dem auch die Fülle Gottes leibhaftig wohnt (Kol 2,9).

Und diese Cherubim sind den Anbetern zugewandt. (Das wissen wir aus 2.Chronik 3,13). Anders als auf der Bundeslade, wo wir einen unendlichen Kreislauf der Anbetung haben, denn die Cherubim sind dort Gott zugewandt und sind in anbetender Haltung dargestellt. Die Cherubim stellen also sowohl die Dichte als auch die Ausrichtung Gottes dar. Sie füllen den Raum in seiner ganzen Breite aus (da ist links und rechts kein Platz mehr für etwas anderes als Gott), sie sind immerhin 5 Meter hoch, und sie sind den Menschen zugewandt und dienen nicht einem himmlischen Selbstzweck.

Und es spricht durchaus für den Glauben von Salomo, dass er diese Cherubim in den hinteren Raum stellt, bevor Gott mit seiner Wolke sichtbar in den Tempel eingezogen ist.

Salomo hat also mit der Darstellung der Cherubim versucht, die 100%ige Anwesenheit Gottes darzustellen. Dass Gott ganz hinter seinem Volk und hinter diesem Tempel steht und diesen Tempel nicht als eine Nebensächlichkeit in seinem göttlichen Universum ansieht.