1.Könige 9, 15-22 Aufzählungen

Da hat der Literat gepatzt.

Der Autor, der die Königsbücher geschrieben hat: In den Versen 15 bis 22 hat er den literarischen Stil vergessen.

Denn hier reiht sich Aufzählung an Aufzählung, das liest sich mühsam und beschwerlich:

  • Vers 15: das Haus des Herrn und den Palast Salomos und den Millo und die Mauern von Jerusalem und Hazor und Meggido und Geser
  • Verse 17+18: Geser, das untere Beth-Horon, Baalat, Tamar,
  • Vers 19: Vorratsstädte, Wagenstädte, Pferdestädte und alles andere
  • Vers 19: Jerusalem, Libanon, ganzes Land seiner Herrschaft
  • Vers 20: Amoriter, Hewiter, Perisiter, Hetiter, Jebusiter
  • Vers 22: Kriegsleute und seine Knechte und seine Obersten und seine Wagenkämpfer und Oberste über seine Streitwagen und seine Pferde.

So viele Menschen!

So viele Dinge!

Atemlos geschrieben, atemlos zu lesen. Kein Ende zu sehen. Immer weiter, immer mehr.

Fehlt aber was.

Darüber können die umfangreichen Aufzählungen nicht hinwegtäuschen: Sie sind unvollständig.

Es kommen keine Priester und keine Propheten vor, es kommt kein Glaube, keine Frömmigkeit, keine Hingabe und keine Bibelkenntnis vor.

Wäre nicht schlimm, wenn man Syrien organisieren müsste.

Man organisiert aber das Reich Gottes.

Und da reicht es einfach nicht, den Tempel zu bauen und dann zu hoffen, dass die geistliche Ebene von alleine läuft, während man in die militärische alle Kraft und Anstrengung steckt.

Der Literat hat also gar nicht gepatzt. Er hat es aufgeschrieben, wie es war: ein grundlegender äußerlicher Umbau des Landes, dem kein innerlicher Umbau gegenüber steht.

Nur falls jemand wissen will, warum das Reich Gottes den Bach runterging.