1.Könige 11,7 wie man richtig groß sündigt

Ab einer gewissen Gewöhnung denken die Gläubigen oft, dass nur Gott Macht hat. Dass nur Gott mächtig ist und sich im Leben des Gläubigen durchsetzen kann.

Von Salomos Entwicklung lernen wir etwas anderes.

Zuerst hat er die Tochter des Pharaos geheiratet. Ob aus politischem Kalkül oder tatsächlich aus Liebe, können wir nicht beurteilen. Aber das war nicht wirklich das, was Gott als Optimum vorschwebte. Aber seien wir großzügig: Dies war eine kleine Sünde.

Indem man den Teufel aber auf diese Art und Weise in das Denken hineinlässt, folgt die nächstgrößere Sünde: die Hochzeit mit Frauen, die Gott noch weniger für geeignet hielt als die Pharaonentochter.

Was dem Teufel die Macht gab für die nächstgrößere, und dann für die nächstgrößere, und so weiter, und am Ende baut Salomo direkt gegenüber dem Tempel Gottes Heiligtümer für die Regionalgötzen Kemosch und Moloch. Was nun wirklich eine so derartig dreiste Sünde war und ein so offenkundiger Bruch des Bundes mit Gott, dass man sich eigentlich wundern muss, wie jemand auf so eine Idee kommen kann.

Aber es funktioniert eben genau so: Jede „kleine“ Sünde gibt dem Teufel ein bisschen mehr Macht im Gehirn des Menschen, und irgendwann kommt der Moment, da hat der Teufel im Kopf eines Menschen mehr Macht als Gott.