1.Könige 11, 35+36 keine Verfügungsmasse für Staatsmänner

Da haben die Bibelkommentare viel rumgerätselt. Welches die 10 Stämme sind, die Jerobeam bekommen soll.

Weil doch Benjamin später teilweise mit Juda zusammen gegangen ist.

Oder weil Simeon total in Juda aufgegangen ist und eigentlich gar nicht mehr vorhanden war.

Und weil man doch den Stamm „Joseph“ einzeln zählen oder als Manasse und Ephraim zählen kann.

Das alles geht aber am Sinn der Aussage des Propheten vorbei. Der Prophet will nicht staatspolitisches Klein-Klein sortieren, sondern den großen Gedanken Gottes ausdrücken.

Will sagen: Der Prophet rechnet noch ganz traditionell.

Und der Stamm, der hier nicht verhökert wird, ist Levi.

Wer am Tempel Gottes dient, ist keine Verfügungsmasse für Staatsmänner.

Und übrigens auch keine für Wirtschaftsbosse oder sonstige gesellschaftliche Machtstrukturen.

Allerdings haben die Gläubigen sich im Laufe der Geschichte immer wieder selbst zur Verfügungsmasse für weltliche Interessen degradieren lassen.

Sei es, dass sie sich zu einer Staatsreligion haben erniedrigen lassen.

Oder dass sie im Krieg bereitstanden, die Waffen zu segnen.

Oder dass sie irgendeine politische Richtung unterstützt haben und damit von ihr vereinnahmt wurden.

Oder dass sie im amerikanischen Wahlkampf als Zielgruppe zur Mehrheitsbeschaffung zu gebrauchen sind.

Das neue Testament ist da ganz auf der Linie des Propheten Ahija aus Silo: Werdet nicht gleichförmig dieser Welt; zieht nicht am gleichen Joch wie die Ungläubigen; die Freundschaft zur Welt ist Feindschaft mit Gott.

Und Jesus hat sich ebenfalls von keiner bestehenden Gruppierung vereinnahmen lassen.

Wer am Tempel Gottes dient, ist Verfügungsmasse Gottes.

Hoffentlich.