1.Könige 20,22 des Rätsels Rätselhaftigkeit

22 Da trat der Prophet zum König von Israel und sagte zu ihm: Wohlan, zeige dich mutig und erkenne und sieh zu, was du <jetzt> tun musst! Denn bei der Wiederkehr des Jahres wird der König von Aram <erneut> gegen dich heraufziehen.

Das ist wolkig gesprochen.

Der Prophet spricht Nebenschwaden.

Ganz im Gegensatz zu den Ratgebern des syrischen Königs, die in den folgenden Versen genaue Anweisungen geben:

  • im Tal kämpfen
  • die Kleinkönige ausschalten
  • gleiche Größe an Armee wiederbeschaffen

Gottes Prophet hingegen sagt:

  • zeige dich mutig
  • erkenne (mit fehlendem Akkusativ!)
  • sieh zu, was Du jetzt tun musst

Von hinten aufrollen

Da wir also nicht wissen, was der König Ahab tatsächlich tun sollte, könnten wir ja einfach aufs Ergebnis schauen: Was sehen wir nach einem Jahr, was er getan hat?

Militärisch sehen wir nichts.

Israel ist immer noch in beklagenswerter Unterzahl.

Es wurden offenbar keine neuen Waffensysteme gekauft und keine Söldnertruppen angeheuert.

Gemustert wird das Heer scheinbar auch erst, als der Angriff stattfand. Man hatte offenbar kein stehendes Heer in nennenswertem Umfang aufgestellt.

Administrativ sehen wir auch nichts. Keine Veränderungen in den Verwaltungs- oder Befehlsstrukturen.

Das einzige, was wir positiv vermelden können: Man ist von diesem Angriff nicht überrascht. Die Truppe wird mit genügend Vorräten versorgt; man hatte also für ausreichend Müsliriegel gesorgt.

Sowieso egal

Wenn wir die Sache von noch weiter hinten aufrollen, stellen wir fest, dass es militärisch und methodisch ohnehin egal gewesen wäre, was Ahab zur Vorbereitung dieses Krieges gemacht hätte.

Denn der Sieg wurde einzig durch Gottes Einsatz erlangt. Man siegte, weil Gott das wollte. Nicht, weil man irgendeine geniale Strategie befolgte.

Anwendung für heute

Es ist vorhersehbar wie das nächste Weihnachten, dass Sie oder Ihre Gemeinde vom Teufel angegriffen werden. So, wie es vorhersehbar war, dass Ben-Hadad wiederkommt.

Die Anweisungen für Sie, lieber Leser, lauten für den heutigen Tag genauso wie damals für Ahab:

  1. Seien Sie mutig. Seien Sie nicht ängstlich. Der Teufel ist besiegt. Und er beabsichtigt, das Eigentum Gottes anzugreifen. Das wird Gott sich niemals bieten lassen. Das Wesen der neuen Schöpfung, in der Sie hoffentlich leben, ist, dass sie unbesiegbar ist.
  2. Erkennen Sie. Und zwar Gott und die Realität. Ihr Gottesbild ist entscheidend, nicht Ihr Bild vom Teufel. Schauen Sie nicht auf Ben-Hadad, sondern richten Sie Ihren Focus auf Gott. Die Zusagen von Gott sind wichtiger als die Drohungen von Außenstehenden.
  3. Sehen Sie zu, was Sie jetzt tun müssen: Nämlich Ihre Beziehung zu Gott in Ordnung halten. Für den Sieg gegen den Teufel brauchen Sie Gott, aber Sie brauchen keine Methode und keine Strategie.

Zusammengefasst: Wenn Sie vom Bösen angegriffen werden und genau die Strategie wissen wollen, wie Sie den Angriff abwehren sollen, dann fragen Sie die Ratgeber des syrischen Königs.

Wenn Sie zu Gott gehören, brauchen Sie sich über die Einzelheiten der Strategie keine Gedanken machen. Pflegen Sie Ihre Beziehung zu Gott, dann wird Gott sich um die Einzelheiten kümmern.