1.Könige 21,16 der Herr hat eine Möglichkeit geschaffen!

Es ist eines, dass Isebel Nabot und seine Söhne (2.Könige 9,26) hat umbringen lassen.

Das war Isebels Entscheidung; die Schuld liegt auf ihr.

Es ist ein anderes, dass Ahab dann geht, um den Weinberg einzukassieren.

Auch wenn keine direkten Erben mehr da sind. Damit geht der Weinberg noch lange nicht in das Privateigentum des Königs über.

Und Ahab hat gewusst, dass Nabot und seine Söhne nicht eines natürlichen Todes gestorben sind.

Friedrich der Große hat dieses Verhalten von Maria Theresia bei der ersten polnischen Teilung 1772 dann so kommentiert: „Sie weinte, aber sie nahm.“ Maria Theresia war nicht glücklich über so ein rücksichtsloses machtgeiles Verhalten, aber wenn sich die Gelegenheit schon ergab, nahm auch sie einen ordentlich Teil des so gemordeten Landes.

So auch Ahab. Die Methode wird ihm nicht so ganz recht gewesen sein, aber seine Vorteile aus dem Ergebnis hat er dann doch schnell gezogen.

Gibt es heute unter den Christen noch genau so.

Ist ja schon fraglich bei der Gemeinnützigkeit. Wir geben Gott einen bestimmten Betrag und lassen uns vom Staat einen Teil davon zurückerstatten.

Der Staat bezahlt also einen Teil unserer Kollekte.

Ist sicher irgendwie fragwürdig und vielleicht sogar ein Betrug an Gott. Aber was solls? Die Gelegenheit ist da, und das Geld sacken wir ein!

Nicht übertreiben

Man muss vielleicht nicht soweit gehen, dass man die Chance, an günstige Kleidung zu kommen, nicht wahrnimmt, weil man die Methoden, mit denen die Kleidung so billig wurde, nicht billigt. Das kann man zwar machen, aber irgendwann steckt man dann nur noch im Drehwurm des schlechten Gewissens. Und Paulus hat sich (1.Kor 10:25) dafür ausgesprochen, sich nicht ständig zum Knecht des zu fein justierten eigenen Gewissens zu machen. Dann verliert man nämlich die Freiheit und die Freude.

Man muss auch nicht beständig das Beispiel der Christen im Munde führen, die sich in den 1930er Jahren am Eigentum der geflohenen oder enteigneten Juden bereichert haben.

Es gibt genügend Beispiele in der heutigen Zeit, wo sich Christen eine großartige Gelegenheit auftut, und sie dann auch noch jubilieren, der Herr habe diese Möglichkeit geschenkt, aber in Wahrheit ist diese Gelegenheit durch zweifelhafte Maßnahmen und Umstände entstanden, und es ist fraglich, ob Jesus selbst eine solche „günstige“ Gelegenheit genutzt hätte.

Nochmal Maria Theresia

Die Kaiserin von Österreich hat ihr Verhalten übrigens genauso bereut wie Ahab. Noch Jahre später hat sie immer wieder beklagt, dass sie bis zur ersten polnischen Teilung das Recht und Gott auf ihrer Seite gehabt hätte. Aber seit sie bei der Teilung mitgemacht habe, könne sie das von beiden nicht mehr sagen.

Eine Betrachtung dieser Haltung der österreichischen Kaiserin finden Sie hier.