1.Könige 21,11-13 warum beschützt Gott Nabot nicht?

Nabot war in dieser Geschichte der Gute. Er hielt das Gesetz Gottes über das Geschenk des gelobten Landes für wichtiger als die Wünsche des Königs.

Aber Gott beschützt den Guten nicht.

Das hat Nabot nun davon, dass er auf Gottes Seite steht: Er wird zu unrecht angeklagt und hingerichtet.

Und Gott hilft ihm nicht.

Warum eigentlich nicht?

Theoretische Betrachtung

Dummerweise schützt der Schutz der Guten die Bösen.

(Allein für diesen Satz müsste ich eigentlich einen wichtigen Preis für Literatur oder deutsche Sprache bekommen.)

Wenn Gott das Böse verhindert, damit es die Guten nicht trifft, dann verhindert Gott damit natürlich auch die Schuld der Bösen.

Die Bösen werden dann nicht schuldig, weil Gott sie daran hindert, schuldig zu werden. Denn schuldig  werden könnten sie ja nur durch Unrecht gegenüber den Guten. Wenn Gott das Unrecht gegen die Guten aber verhindert, kann der Böse nicht schuldig werden.

Wenn der Böse aber nicht schuldig werden kann, kann es auch keine Verurteilung des Bösen geben. Dann kann der immer weitermachen wie bisher, und nur wenn es zu schlimm wird, dann bremst Gott ihn.

Wir hätten also in der Welt eine ständige Nebelwolke des Bösen, der nie von Gott Einhalt geboten wird und die das ganze Leben verpesten kann, und nur die gravierenden Bosheiten werden von Gott verhindert.

Wir hätten fast so etwas wie das Prinzip von Ying und Yang: Das Gute siegt nicht, weil das Böse so stark ist und nie wirklich gerichtet wird, und das Böse siegt nicht, weil Gott im Ernstfall das Böse verhindert.

Verurteilung braucht Schuld

Wenn Gott also das Böse verurteilen (und hinrichten) will, muss das Böse genügend Schuld dafür ansammeln. Soviel Schuld kann das Böse aber nur ansammeln, wenn es dem Guten Böses antun kann.

Ein Gericht aufgrund des reinen Willens des Bösen wäre in den Augen der Menschen im Alten Bund ungerecht. Wenn Gott behauptet, der Böse hätte etwas Verurteilenswertes getan, wenn man ihn nur gelassen hätte, dann mag das zwar wahr sein, aber es wäre in den Augen der Menschen kein gerechtes Gericht gewesen, denn der Böse hätte es sich ja im letzten Moment noch anders überlegen können.

Die Lösung im Neuen Bund

Durch Jesu Tod und Auferstehung ist das Böse, anders als im Alten Testament, endgültig und vollständig besiegt.

Das bedeutet, dass Gott dem Bösen immer noch freie Hand lassen kann, jetzt aber die Handlungen des Bösen so verzaubern kann, dass sie trotzdem für die Gläubigen zum Vorteil und zum Guten werden.

Zu deutsch: Ein und dieselbe Handlung des Bösen führt zur Verurteilung des Bösen und gleichzeitig zum Segen für den Guten.

Das funktionierte so bei Nabot noch nicht.

Aber seit Jesus geht das so.

Schätzen Sie sich darum glücklich, wenn Sie zu Jesus gehören. Es erwartet Sie ein anderes Schicksal als Nabot.