Jesaja 26,6 – Revolution mit falschen Füßen
Jesaja beschreibt seit Kapitel 25 unsere heutige Zeit.
Nicht nur das laufende Jahr. Sondern alle Jahre seit Jesu Auferstehung.
Allerdings hat die Beschreibung in 26,6 drei logische Fehler.
1. Fehler: falsches Personal
Bekanntermaßen sind es normalerweise die Starken, die eine Stadt oder eine Festung zerstören. Hier sind es die Geringen und die Elenden.
Offenbar sind im Reich Gottes die Machtverhältnisse verändert.
Das kennen wir irgendwie schon aus der Bergpredigt: Selig sind die geistig Armen, die Sanftmütigen, die Friedensstifter. Die Sanftmütigen werden sogar das Land besitzen. Was unter Zuständen, wo brutale Kapitalisten sich das Land unter den Nagel rissen, bemerkenswert war.
Die große Stadt, die hier zerstört wird, ist letztlich das Reich des Teufels. In der realen Situation, in der Jesaja schreibt, war es möglicherweise Moab (obwohl das ein Land ist, keine Stadt, aber siehe 25,10). Aber in der Zukunft, die Jesaja hier beschreibt, wird es die größte große Stadt sein, die man sich vorstellen kann. Und das sind eben nicht Tokio oder New York.
Wenn aber das Reich des Teufels zerstört werden soll, dann würde man erwarten, dass es die Theologen machen. Die religiös starken. Die, die etwas von der Sache verstehen, weil sie studiert haben oder zumindest mal eine Bibelschule besucht haben. Diejenigen halt, die über irgend eine Art von Macht verfügen.
Jesaja sagt aber: Es werden die sein, die am wenigsten Macht haben. (Dass es nicht funktioniert, wenn die Kirchen Macht bekommen, ist ja seit ein paar tausend Jahren offensichtlich.)
Angefangen hat der Sieg der Machtlosen mit diesem Jesus, der sich gegen die Römer und den Hohen Rat nicht durchsetzen konnte. Und von dem ja schon die führenden Juden meinten, er sei das falsche Personal.
2.Fehler: falsche Waffen
Wenn man die große Stadt zerstören will, so sollte man sich vielleicht ausreichend bewaffnen.
Erstens, weil man es ohne Rammbock und Planierraupe nicht schafft.
Zweitens, weil Gegenwehr zu erwarten ist. Die große Stadt wird sich nicht freiwillig zerstören lassen.
Die Elenden und Geringen sind aber unbewaffnet.
Die machen das mit ihren Füßen. Welche sie ohnehin dabei haben. Rheinmetall stellt keine Füße her.
Die einzusetzenden Waffen haben sich also verändert.
So etwas ähnliches hatten wir schon bei der Zerstörung von Jericho.
Und Paulus kennt die Waffen des Lichts (Römer 13,12), die Waffen der Gerechtigkeit (2.Korinther 6,7), und er hat eine längere Abhandlung über die Waffen und den zu besiegenden Feind verfasst (2.Kor 10,4).
3.Fehler: Gottes Werkzeug
Letztlich ist das hier Gottes Wille, der geschieht.
Es handelt sich ja nicht primär der Wille der Elenden und Geringen.
Wobei die Zerstörung der großen Stadt sicher teilweise im Interesse auch dieser Leute liegt.
Das Besondere: Gott kann diese unbedeutenden Leute nun brauchen.
Das war in der Wüste noch anders.
Aber seit Jesus kann der Mensch eine neue Schöpfung sein.
Es gibt so etwas wie Heiligen Geist, der in dem Menschen wohnt und dazu führt, dass der Mensch tatsächlich das will, was Gott will.
Gott bewaffnet also die Leute, die selbst keine Waffen haben und eigentlich völlig wehrlos sind.
Anwendung
Wenn Sie gegen den Teufel und seine Machenschaften vorgehen wollen, wissen Sie jetzt Bescheid:
Versuchen Sie es nicht mit Geld oder Kriegswaffen. Benutzen Sie stattdessen Gebet, Glauben, Hingabe, Heiligen Geist und Heiligung.
Wenn Gott Sie ausrüstet und Sie tatsächlich den Willen Gottes tun wollen, wird es gelingen.
Das Vorbild von Jesus, der den Dämonen Befehle erteilte und dem Satan die Bibel erklärte, ist in diesem Fall durchaus relevant.
Sie brauchen weder eine besondere Machtposition noch eine hohe Bildung. Das, was für weltliche Macht hilfreich ist, wird Ihnen nicht weiterhelfen.
Benutzen Sie im Gegenteil die Waffenrüstung Gottes (Epheser 6,10ff).
Dann brauchen Sie sich vor der großen Stadt oder ihrem Bürgermeister nicht mehr zu fürchten.