Joel 2, 1-11 Ein Krieg ohne Opfer

Am Anfang von Joel zwei sehen wir die Invasion einer Armee. Diese Invasion betrifft von Vers 1 bis Vers 5 nur Israel, ab Vers 6 die ganze Erde.

Aber erstaunlicherweise gibt es keine Opfer.

  • Keine Toten
  • keine Verletzten
  • keine Verschleppten
  • keine Versklavten
  • keine Enteigneten
  • keine Gefangenen

Das sieht man auch daran, dass im Rest von Kapitel 2 alle noch wohlauf sind und neue Entscheidungen treffen können.

Es kommt also eine Armee, die niemandem etwas tut, vor der aber alle große Angst haben.

Und es ist Gottes Armee, und die Soldaten sind Gläubige. Denn das Horn und das Kriegsgeschrei ertönen in Zion und nicht in Damaskus oder Babel, und in Vers 11 wird das Heer als Gottes Heer bezeichnet.

Die Gärten, die dieses Heer in Vers 3 verbrennt und die sehr fruchtbar waren, liegen in Israel. Was wuchs in den Gärten in Israel zur Zeit von Joel? Es wuchsen und gediehen prächtig

  • die Bohnen der Bosheit
  • die Veilchen des Verbrechens
  • die Ulmen der Unterdrückung
  • die Gladiolen der Gemeinheit
  • die Hyazinthen des Hasses
  • und der Ginster der Gottlosigkeit

Gegen die Beeren der Barmherzigkeit und die Lilien der Liebe hätte diese Armee ja nichts gehabt. Aber die wuchsen dort nicht.

Diese Armee ist perfekt. Sie hat eine Aufgabenteilung, keiner kam dem anderen in die Quere. (Das nennen wir heute „Geistesgaben“). Sie sah sehr gefährlich aus, wie die gefährlichsten Kampftiere der damaligen Zeit (Pferde). Sie siegt, und zwar immer. Die ersten, die das erlebten, waren die von Jesus ausgesandten Jünger, die gegen alle Dämonen siegten – eine damals völlig neue Erfahrung.

Die Armee ist nicht aufzuhalten, sie ist nicht zu verhindern. In der Sowietunion hat man versucht, die Baptisten auszurotten, und in China konnte die Kirche lange nur als Untergrundkirche überleben, und auch in Indonesien werden sie es nicht schaffen, die Christen aufzuhalten. Diese Armee macht sich überall breit.

Dass die Lichter des Himmels in Vers 10 ihr Licht nicht mehr geben, hat nichts mit dem Weltuntergang zu tun, sondern mit einem Verlust an Orientierung. Die Himmelslichter waren damals die einzige Möglichkeit für zeitliche und räumliche Orientierung. Uhren und Kompasse waren noch nicht erfunden. In Vers 10 geht alle Orientierung zugrunde, die alten Regeln gelten nicht mehr, Geld und Macht haben nicht mehr das Sagen, sondern die Liebe siegt, und das Licht der Welt sind die Gläubigen.

Und Angst haben die Leute vor dieser Armee, das ist unglaublich. Paulus ist in fast jeder Stadt, in die er auf seiner Missionsreise kam, massiv bekämpft worden. Den Jesus haben die Israeliten umgebracht, aber nicht, weil er eine Gefahr für ihre Güte gewesen wäre.

Was Joel hier voraussagt, ist, dass eines Tages die Gläubigen die stärksten sein werden. Dass dem Anführer dieser Armee alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben wird, und dass aber niemand unter dieser Armee zu leiden hat. Außer dem Teufel.

Die Zeit, die Joel beschreibt, ist jetzt. Heute. Dieses Jahr, diese Woche. Nur schade, dass die meisten Gläubigen das nicht verstanden haben. Sie haben immer noch Angst. „Nicht nötig“, hat schon Jesus ihnen gesagt, „wer der Stärkste ist, braucht keine Angst zu haben.“