Joel 1, 1-7 Ungeziefer

Gott hat mal einen Propheten geschickt. Nur wegen dem Ungeziefer. "Joel" hieß der Prophet.

Denn die Gläubigen waren besiegt worden. Nein, nicht von Nebukadnezar, Caesar oder Kim Jong-un. Nicht durch eine Macht, die mit Kraft und Gewalt über sie gekommen war. Sondern durch eine Macht, die eingesickert war: Ungeziefer.

Die Gemeinde war nicht eingekesselt worden. Auch nicht bombardiert. Sondern infiltriert. Es war durch alle Ritzen gekrochen. Und niemand hatte es kommen sehen. 

Niemand war daran gestorben. War auch nicht zu erwarten. Aber die Freude war abhanden gekommen. Die richtige. Die tiefe.

Es gab von allem genug. Die Gemeinde funktionierte. Und das war es. 
Kein großes Glück. Kein erfülltes Leben. Keine Ausstrahlung. Das Land wo Milch und Honig ... ? Phhh! Graubrot und Kräutertee! Freude die Fülle? Weder das Eine noch das Andere.

Dafür Ungeziefer. Winzig. Unscheinbar. Nix Großes. Aber viel. Und überall. Nicht einzudämmen. Eins totgehauen, drei andere nachgerückt. Unaufhaltsam. 

Zu viele Termine.
Zu viele Bekannte.
Zu viele Möglichkeiten.
Zu viel Programm.
Zu viele Angebote.
Zu viele Interessen.
Zu viele Wünsche.
Zu wenig Nein.
Zu viel Unterhaltung.
Zu vieles, das wartet.
Zu viele Chancen.
Zu viel Verführung.
Zu viel Zeitvertreib.
Zu viel Information.
Zu wenig Gott.
Besiegt.