Nahum 3,5 der Teufel, ganz nackig

Das Buch Nahum schreibt nur über den bevorstehenden Untergang von Ninive.

Mehr steht da nicht drin.

Wenn das Buch Nahum aber nur über den anstehenden Untergang von Ninive schreiben würde, könnten wir es wegwerfen. Denn es geht uns nichts mehr an. Ninive ist um das Jahr 600 v.Chr. untergegangen, damit hat der Inhalt des Buches Nahum sich erledigt.

In Wahrheit schreibt das Buch Nahum natürlich über ewige Zusammenhänge. Aber weil die Menschen ewige Zusammenhänge gar nicht erfassen könnten, wenn sie als ewige Zusammenhänge beschrieben würden, darum beschreibt Nahum sie unter Verwendung der Stadt Ninive.

Wir hören jetzt zuerst den Zustand der Welt unter der Herrschaft des Teufels.

Das bräuchte ich hier eigentlich nicht abzudrucken, denn das stand schon gestern in der Zeitung und vorgestern auch.

Wie sieht die Welt aus, wenn der Teufel die Maßstäbe setzt, wenn die Menschen sich nach den Regeln und den Angeboten des Teufels verhalten?

Was erleben wir, wenn „Geld regiert die Welt“ wahr ist und Erfolg sich an der Größe der Macht über andere Menschen bemisst?

Nah 3,1-3

1 Wehe der Blutstadt! Ganz erfüllt mit Lüge <und> Gewalttat! Das Rauben hört nicht auf. — 

2 Peitschenknall und lautes Rädergerassel! Jagende Pferde und springende Wagen, 

3 wilde Reiter, flammendes Schwert und blitzender Speer! Eine Menge von Erschlagenen, Haufen von Toten und Leichen ohne Ende! Man stolpert über ihre Leichen.

Also wie gesagt, das ist alles nur die Zusammenfassung der Tagesschau von gestern und von vorgestern und den Tagen davor.

Das war schon damals nicht neu, und das ist heute auch nicht neu.

Und jetzt kommt die Begründung, warum das alles so ist.

Und wer mal in der Offenbarung die Geschichte mit der Hure Babylon gelesen hat, dem wird dieses sehr bekannt vorkommen, denn Nahum sagt hier praktisch das gleiche.

4 <All das> wegen der vielen Hurereien der anmutigen Hure, der Zauberkünstlerin, die Völker verkaufte mit ihren Hurereien und Sippen mit ihren Zauberkünsten.

All das wegen Amerika first oder Axel Müller first.

All das wegen „Geld regiert die Welt“ oder „My home is my castle“ oder „Geiz ist geil“ oder „Sex and drugs and Rock’n‘roll“ oder „jeder ist seines Glückes Schmied“.

All das, weil jeder Mensch meint, sich selber um sein Wohl und seine Stellung und seine Unangefochtenheit kümmern zu müssen.

All das, weil die Welt in die Hand des Teufels gefallen ist und die Menschen nach den Maßstäben des Teufels leben.

Und jetzt kommt Jesus.

Und der macht den Teufel nackig.

Jesus sorgt dafür, dass der Teufel sich nicht mehr hinter Glanz und Glitter verstecken kann, hinter angeblichem Erfolg oder irgendwelchen verlogenen Fassaden.

Das ist jetzt nicht so ganz anständig, was da steht, aber da müssen wir durch.

Also Jesus macht den Teufel nackig:

5 Siehe, ich <will> an dich!, spricht der HERR der Heerscharen. Ich werde deine Säume aufdecken <bis> über dein Gesicht und werde die Nationen deine Blöße sehen lassen und die Königreiche deine Schande. 

6 Ich werde Abscheuliches auf dich werfen, dich verächtlich behandeln und dich zur Schau stellen. 

Das Abscheuliche, was Gott auf den Teufel werfen will, ist der Inhalt der Restmülltonne und des Klärwerkes.

Die fehlende Alternative

Jetzt hatten die Menschen vor Jesus natürlich ein Problem: Es gab wenig Alternative zu den Wertesystemen des Teufels.

Es gab kein anderes wirklich kraftvolles System, nach dem man leben konnte.

Das Gesetz Israels war schon nicht schlecht, aber das Problem war, dass es diesem Gesetz an Kraft fehlte.

Mit dem Gesetz Israels und mit den sonstigen Geboten Gottes konnte man mit dem Teufel gleichziehen.

Man war dem Teufel nicht mehr total ausgeliefert, es war eine Pattsituation, mal gewann der eine, mal der Andere.

Oder es verloren alle, wie bei „Auge um Auge, Zahn um Zahn“.

Und jetzt kommt Jesus, und er stellt den Teufel nackig auf die Straße, und jeder Gläubige kann sehen, wie schlecht der eigentlich ist.

Weil man jetzt eine Alternative sehen kann, nämlich das Reich Gottes.

Wenn wir sehen, wie Jesus die Dinge gelöst hat, dann kann man im Vergleich dazu sehen, wie katastrophal schlecht die Lösung des Teufels sind.

Jesus hat das Böse nicht nur bloßgestellt, sondern Jesus hat eine Alternative gebracht.

Wir wissen jetzt, wie hässlich der Teufel nackig ist.

Und wir kennen jetzt die Alternative.

Und dann wäre es doch mal was, anstatt „Axel Müller first“ nächste Woche mal jemand anders first.

Anstatt „Jeder ist seines Glückes Schmied“ „jeder ist eines Anderen Glückes Schmied“.

Anstatt „Geld regiert die Welt“ „Großzügigkeit regiert die Welt“.

Anstatt mein Recht des anderen Recht.

Fertig

Die Ankündigung von Nahum ist wahr geworden.

Nahum war wirklich ein Prophet, und zwar ein doppelter: Ninive ist untergangen, und der Teufel steht nackt da.

Wir sind diejenigen, die das umsetzen müssen.

Wenn uns die Hässlichkeit des nackten Teufels bekannt ist, und wenn uns die Alternativen von Jesus bekannt sind, und wir wählen dann das Falsche, dann hätte Jesus sich die Demaskierung des Teufels auch sparen können. Dann war es für die Katz.