Psalm 137,7-9 Kinder an die Wand klatschen

Hoppala, hat der einen Zorn gehabt!

Der humanistisch und demokratisch gesinnte Christ wendet sich angewidert ab.

Braucht er aber nicht.

Denn wenn hier die kleinen Kinder an die Wand geklatscht werden, dann geht es darum, die Vermehrung der Gottlosigkeit zu verhindern.

Es geht nicht um die Iraker, die früher Babylonier hießen.

Sondern Babylon war seit dem Bau des Turms Symbol für die antigöttliche Macht. Bis weit in die Offenbarung hinein, wo die Hure Babylon noch immer ihr Unwesen treibt.

Und eine antigöttliche Macht kann man nicht tolerieren.

Schon gar nicht, wenn diese antigöttliche Macht die Gemeinde zerstört hat.

Beseitigung von Feinden

Es gibt prinzipiell zwei Arten, Feinde zu beseitigen:

  1. Man macht sie zu Freunden, zieht sie also auf die eigene Seite.
  2. Man vernichtet sie so, dass sie nie wieder aufmucken.

Die erste Methode stand aber den Israeliten nicht zur Verfügung. Eine Bekehrung der Babylonier zum lebendigen Gott war noch nicht vorgesehen.

Das heißt aber andersherum, dass auch Gnade für die Babylonier noch nicht vorgesehen war.

Man konnte den Babyloniern noch nicht ihre Sünden vergeben, selbst wenn die Babylonier ihre Sünden bereuten.

Wenn aber die Gnade wegfiel, blieb nur noch die göttliche Gerechtigkeit.

Und darum gibt es hier gleich zwei Seligpreisungen: Zweimal „Glücklich wer kräftig draufhaut“.

Derjenige steht nämlich im Dienst der Gerechtigkeit Gottes. Der tut tatsächlich den Willen Gottes.

Babylon heute

Wenn wir heute die Kinder der Hure Babylon an die Wand klatschen sollen, dann gibt uns die Bibel ja dankenswerter Weise jede Menge Hinweise, wie diese Kinder heißen.

Gut, wir könnten es auch so wissen.

Denn Babylon ist das, was die Gemeinde zerstört.

Das war in diesem Psalm die Schuld Babylons: Dass sie das Ende der Gemeinde herbeigeführt hatten.

Dass sie Gott und die Gläubigen getrennt hatten.

Wobei es egal ist, ob die Gläubigen nicht mehr bei Gott sein konnten oder Gott nicht mehr bei seinen Auserwählten sein konnte.

Das kommt letztlich aufs selbe raus: Ob Gott den Abgang macht, oder ob die sogenannten Gläubigen den Abgang machen.

Und das Problem ist nach wie vor das Gleiche: Die Gemeinde wird zerstört, wenn Babylon in die Gemeinde einmarschiert.

Nicht die Existenz

Man kann die Existenz von Babylon nicht verhindern.

Und solange wie der Teufel sich in der Politik rumtreibt oder in der Wirtschaft oder im sogenannten Fortschritt, da kann man ihn machen lassen, denn man wird ihn aus seinem eigenen Land nicht vertreiben können.

Aber wenn Babylon in die Gemeinde einmarschiert, dann darf man nicht „bitte“ sagen. Dann muss alle die kleinen Babys, die Babylon gebiert, an die Wand klatschen.

Und Paulus hat uns in Galater 5,19-21 ja eine Liste gegeben, auf der die Namen dieser Kinder stehen.

Wenn also die Zwillinge Neid und Eifersucht sich in der Gemeinde breitmachen, dann darf man sie nicht freundlich bitten, ob sie nicht vielleicht zur CDU gehen wollen oder wohin auch immer.

Sondern muss denen rigoros den Hals umdrehen.

Und wenn der Teufel seinen süßen kleinen Fratz namens „Streit“ in der Gemeinde seine Faxen machen lässt, dann muss man den Streit so behandeln, dass das Blut spritzt und der nie wieder aufsteht.

Und all die anderen lieben Kleinen, die Paulus da nennt, sind auf gleiche Weise zu behandeln, und zwar möglichst, bevor sie groß werden.

Die liebe Verwandtschaft

Und diese Maßnahmen gelten laut diesem Psalm nicht nur für die fremden Babylonier.

Sie gelten auch für die liebe Verwandtschaft.

Die Edomiter waren ein sogenanntes Brudervolk für Israel, wobei sie eigentlich ein Cousinvolk waren.

Denn die 12 Söhne Jakobs, aus denen Israel entstand, und die Kinder von Esau, aus denen das Volk der Edomiter entstand, waren Cousins.

Aber wir wollen nicht kleinlich sein.

Auf jeden Fall ist es ein großer Irrtum, wenn man glaubt, die großen Volkskirchen seien den kleinen, tiefgläubigen Gemeinden wohlgesonnen.

Natürlich werden die Volkskirchen nicht öffentlich sehr laut zu diesem Thema.

Wer die religiöse Toleranz mit den Moslems predigt, kann schlecht die Intoleranz gegenüber christusgläubigen Gemeinden verkünden.

Aber es schlicht eine Lüge, zu behaupten, die Volkskirchen wollen letztlich das Gleiche wie wir.

Wobei den Volkskirchen natürlich daran gelegen ist, dass wir das glauben sollen.

Der Teufel hatte noch nie ein Interesse daran, dass die Gläubigen ihre wahren Gegner erkennen.

Und zur Zeit werden die Volkskirchen wenig gegen die kleinen Gemeinden unternehmen. Die Edomiter haben auch nicht an vorderster Front gegen die Israeliten gekämpft. Aber als jemand kam, der die Gemeinde auseinander nahm, haben sie heftig applaudiert.

Und die Volkskirchen werden sicher nicht weinen, wenn die kleinen Gemeinden untergehen.

Der große Zorn

Der Autor dieses Psalms hat einen heftigen Zorn gehabt gegen diejenigen, die die Gemeinden kaputt machen.

Und da hat er völlig recht.

Und da ist er endlich mal auf Gottes Seite.

Denn Gott hat ebenfalls einen glühenden Zorn gegen alles und jedes, das seiner Gemeinde schaden will.

Das, was die Propheten damals alles gegen die Feinde des Gottesvolkes verkündet haben – und das geht bei Jesaja, Jeremia und Hesekiel ja seitenweise – das gilt heute noch genauso.

Nur dass die Feinde des Gottesvolkes und die Saboteure der Gemeinde nicht mehr Babylonier oder Edomiter heißen.

Aber wenn Gott Ananias und Saphira, die die Gemeinde belogen haben, gnadenlos beseitigt, dann kann man sich ausrechnen, was Gott für Absichten hegt gegen was auch immer die Gemeinde von Gott trennen will.