4.Mose 26,46 Diese eine Tochter

Manchmal ist das so: Man hat dieses eine Kind, das sehr besonders ist.

Das aus dem Rahmen fällt.

Das in kein Schema passt. Unvergleichlich.

Beim Stamm Asser wird diese eine Tochter erwähnt.

Mitten in einer schier endlosen Reihe von Männern.

Da könnte man auf die Idee kommen, dass diese Tochter irgendwelche besonderen Leistungen erbracht hat.

Oder einen besonders intensiven Glauben hatte.

Eine Vorbildfunktion.

Dass sie einen Wert hatte, der es vernünftig erscheinen ließ, dass ihre Existenz für alle Zeiten dokumentiert wird. So nach dem Motto: Gott übersieht oder vergisst so etwas nicht.

Seien Sie enttäuscht

Nun gut, beim zweiten Mal Lesen wird einem hoffentlich klar, dass das hier eine Liste über Erbrecht und Landverteilung ist.

Hier werden nicht die besonders vorbildlichen Leute aufgelistet, sondern diejenigen, denen Land zustand.

Der Grund für das Erscheinen von Assers Tochter in dieser Liste ist somit offenbar ein Schicksal, welches sie zu einer Landerbin macht.

Man könnte sich also vorstellen, dass Herr Asser eine junge Witwe geheiratet hat, die von ihrem früh verstorbenen Mann „nur“ eine Tochter hatte. Da das Erbe des Verstorbenen aber nicht verloren gehen sollte und dem Verstorbenen aufgrund seines zeitmäßigen Abstandes von der Auszugsgeneration Anteil am Land zustand, darum tritt eben seine einzige Tochter an seine Stelle.

Diese Tochter wird hier zwar als Tochter Assers geführt, weil sie eine Halbschwester von Assers Söhnen war, aber das Land, das sie erbt, kann auch aus einer anderen Linie stammen.

Oder andersherum

Selbstverständlich wird Ihnen beim Vergleich der Stammbäume in Genesis 46,17 und 1.Chronik 7,30 aufgefallen sein, dass ein Sohn von Asser ausgefallen ist, nämlich Jischwa. Damit nun das Erbe des Stammes Asser nicht unzulässig klein wird, darum tritt die Schwester von Jischwa an seiner Stelle in die Erbfolge ein.

Vielleicht war es so. Oder anders.

Auf jeden Fall ersetzt diese Tochter ganz offensichtlich einen ausgefallenen, also vermutlich früh verstorbenen Mann. Dessen ihm rechtmäßig zustehendes Erbe nun nicht verloren geht.

Warum Sie das lesen müssen.

Nun steht diese Tochter also seit Jahrtausenden in der Bibel drin.

Und jeder, der ordentlich seinen Bibelleseplan abarbeitet, muss das seit Jahrhunderten lesen.

Theologiestudenten sowieso.

Weil Gottes Versprechen gültig sind. Egal unter welchen Umständen. Ob Gott seine Versprechen erfüllt, hängt nicht vom schicksalhaften Weltgeschehen ab. Und wenn die Weltentwicklung mal wieder ins Absurde abgleitet, dann kann Gott leider seine Versprechen nicht erfüllen, weil die Fügung es anders gefügt hat. Haha.

Wenn Gott Ihnen einen Erbteil am gelobten Land zugesprochen hat, dann werden Sie diesen Erbteil bekommen.

Das kann auch der Tod nicht verhindern.

Sie kriegen das Erbteil, selbst wenn Sie vor der Verteilung sterben.

Sie müssen diesen Satz in Ihrer Bibel lesen, damit Sie verstehen, dass Sie nicht zu kurz kommen werden. Ihr Gefühl, Gott betrüge Sie um Lebenszeit oder Lebensqualität oder das Ihnen zustehende Glück, ist fehl am Platz und grottenfalsch.

Was Gott Ihnen versprochen hat, werden Sie bekommen.

Jesus hat daraus mal gemacht, dass man sich freuen soll, wenn man im Himmel aufgeschrieben ist. Dieser ausgefallene Mann aus der Familie von Asser war im Himmel aufgeschrieben, und sein Name war für immer im gelobten Land vorhanden. Gott hat diesen Mann nicht vergessen, bloß weil der zum Zeitpunkt der Verteilung schon tot war.

Wenn Ihnen von Gottes Seite etwas zusteht, werden Sie es bekommen.

Gottes Recht ist nicht von Zufällen und Umständen abhängig.

Gott steht über allen Umständen und über jedwedem Vorgang.

Sogar über dem Tod.