2.Petrus 1,20 Denken als Fehlerquelle

Gibt es diese Leute in Ihrer Gemeinde auch?

Die schon genau wissen, wie die Wiederkunft Jesu mit allen Abläufen geschehen wird?

Weil es schließlich in der Bibel steht?

Diese Leute kennen von der Entrückung bis zur Posaune jede Kleinigkeit des Jüngsten Tages.

Steht ja alles in der Bibel, nicht wahr?

Wobei diesen Fehler schon die Pharisäer zur Zeit Jesu gemacht haben.

Sie hatten jede Menge Weissagungen auf das Kommen des Messias und auf die Errichtung des Gottesreiches.

Und als der Messias dann kam und das Reich in Betrieb ging, haben sie weder das Eine noch das Andere erkannt.

Weil sie die vom Heiligen Geist gemachte Weissagung mit ihrem eigenen Geist gedeutet haben.

Sie haben mit den Möglichkeiten ihres Verstandes und ihres Vorstellungsvermögens beschrieben, wie diese Weissagungen wahr zu werden haben.

Konnte nur daneben gehen.

Denn wenn man etwas, was mit Gottes Geist und Gottes Gedanken und Gottes Möglichkeiten entworfen wurde, mit den arg begrenzen Möglichkeiten des menschlichen Verstandes und des menschlichen Vorstellungsvermögens zu erfassen und zu beschreiben sucht, dann wird man mit Sicherheit daneben liegen.

Man wird, sagt Petrus, die biblische Weissagung niemals mit den eigenen Gedanken richtig deuten.

Was mit Gottes Geist geschrieben ist, muss mit Gottes Geist gelesen werden.

Das, was Gott gesagt hat, kann auch nur Gott richtig erklären.

Wenn man es selber versucht, wird es Mist.

Und dann ist es keine Lampe mehr, die an einem dunklen Ort scheint. Dann bleibt der Ort dunkel.

Und dann geht auch kein Morgenstern im Herzen der Menschen auf. Dann dämmert uns keine Erkenntnis.

Dann erkennen wir den Messias nicht, wenn er kommt, weil er nicht unseren Vorstellungen entspricht. Unseren!!!!

Und falls Sie jetzt denken, ich hätte gerade etwas über moderne Theologie und historisch-kritische Methode und solche Dinge geschrieben: Hab ich nicht. Passt aber trotzdem exakt.

Auch in der modernen Theologie haben wir das Problem, dass die Theologen angeblich Gott besser verstehen als Gott sich selber versteht.

Es geht um Sie!

Aber ehe wir über die Theologen schimpfen – das Problem ist auch unter den bekennenden Christen ein weit verbreitetes.

Falls es bei Ihnen einen Bibelgesprächskreis gibt – da finden sie die gleiche Vorgehensweise. Wenn Menschen ihren Beitrag zum Bibeltext leisten und ihre Beiträge anfangen mit „ich denke …“, „mir kommt es so vor …“, „ich höre hier …“, „ich empfinde …“.

Die einzig relevante Frage zum Bibeltext ist, was Gott sich dabei gedacht hat.

Und das bekommt man nicht durch Nachdenken raus und nicht durch in-sich-hineinhören. Auch nicht durch Textanalyse.

Das bekommt man nur raus, wenn man Gott fragt. Und dann so lange wartet, bis er es einem gesagt hat.

Ja, so geht „Heiliger Geist“.

Die Wiederkunft

Und was die Wiederkunft Jesu angeht:

Wir hatten vor Jesu erstem Kommen Weissagungen und Ankündigungen, die sein Kommen beschrieben.

Das Ergebnis war dann völlig anders, als man es aufgrund dieser Texte nach menschlichem Ermessen erwarten konnte.

Wir haben bezüglich Jesu zweitem Kommen Weissagungen und Ankündigungen, die dieses Ereignis beschreiben.

Wie kann man da auf die Idee kommen, man wisse in etwa, wie das dann sein wird?

Und diejenigen, die heute so genau Bescheid wissen über das zweite Kommen Christi, die werden von der Entrückung nichts mitbekommen, die werden die Posaune nicht hören und den Jüngsten Tag erst bemerken, wenn er vorbei ist.

Denn sie haben genaue Vorstellungen davon, wie es sein wird.

Und genau so wird es nicht sein.

Denn Gott wird die Weissagung erfüllen und sein Wort wahr machen.

Und zwar gemäß seiner Gedanken und seiner Möglichkeiten.

Auch beim zweiten Mal werden die Pharisäer, die Theologen und die Bibelauswendigkönner nicht gefragt werden.