Hebräer 13,15 alternative Daueropfer

Die Hebräer sollten also nicht mehr opfern.

Keine Stiere, keine Schafe, kein Mehl, keinen Wein.

Harte Kost für jemanden, der damit aufgewachsen ist, dass man Gott nur dann gefallen kann, wenn man ihm Naturprodukte bringt.

(Stark verarbeitete Dinge wie Metalle oder Geschirr oder Diamanten waren nicht zugelassen.)

Und die Priester, die noch von Aaron abstammten, durfte man auch nicht mehr beanspruchen.

Und wenn man jetzt einen Anlass hat, Gott zu danken, was dann? Früher hat man an dieser Stelle ein Dankopfer gebracht. Man hat einen festlichen Moment kreiert, der der Größe des Dankes entsprach. Das fällt nun weg. Ist schon blöd.

Also, sagt der Autor des Hebräerbriefes, ersetzen wir jetzt diese Dinge, damit die Hebräer nicht völlig den Halt verlieren:

Naturprodukte ersetzen

Die zu opfernden Naturprodukte waren eigentlich Dinge, für deren Gedeihen der Mensch gar nichts konnte.

Wenn man ein schönes Bild gemalt hat, dann wäre das eigene Leistung von Anfang bis Ende.

Bei Kuh, Apfel und Weizen hat man auf die Qualität des Wachstums wenig Einfluss. Man kann günstige oder weniger günstige Umstände schaffen, aber dass es wächst und fertig wird, ist darauf zurückzuführen, dass Gott diese Funktion in das Produkt eingebaut hat.

Anstatt der Frucht des Apfelbaumes bringen wir jetzt Frucht der Lippen. Gleiches Prinzip: Dass Gottes Geist in uns wohnt und überhaupt in uns wohnen kann, ist beides allein von Gott abhängig. Wir können günstige oder weniger günstige Umstände schaffen, aber ohne Gottes massiven Einsatz ist das Produkt nicht zu erbringen.

Und Frucht der Lippen heißt: Sanftmütig reden, geduldig reden, Gemeinheiten weglassen. Lippen, die Jesus bekennen, opfern Dinge, die mit der Frucht des Geistes in Zusammenhang stehen. Wusste man übrigens schon in den Psalmen: Ps 141,3

3 Bestelle, HERR, eine Wache für meinen Mund! Wache über die Tür meiner Lippen!

Es hat sich also nicht viel geändert: Wir opfern Gott Dinge, die Gott zum größten Teil selber zur Verfügung gestellt hat.

Dankestermin bestimmen

Im alten Bund gab es gelegentlich Gelegenheit, Gott zu danken und zu loben. Und gelegentlich nicht.

Manchmal liefen die Dinge gut, und manchmal nicht.

Das Gelingen der Dinge war teilweise von Menschen abhängig: Gehorsam brachte Segen, Ungehorsam Fluch.

Aber das galt nicht nur für den einzelnen Menschen, sondern auch für das Volk in der Gesamtheit.

So hing das Glück meines Lebens auch am Gesamtverhalten des Volkes, am Glauben des Königs und der Priester.

Folglich konnten die Dinge auch furchtbar daneben gehen. Der Teufel konnte noch gewinnen.

Seit Jesus kann er das nicht mehr.

Zumindest nicht, wenn ich auf Jesu Seite stehe.

Denn der Sieg über den Teufel wurde von Jesus errungen, nicht durch mein Verhalten.

Und der Sieg Jesu über den Teufel ist total, absolut, vollständig.

Nicht zeitweise oder teilweise.

Folglich kann jetzt nichts mehr daneben gehen. Alles muss zu unserem Vorteil sein, hat Paulus dazu gesagt.

Und darum forderte Paulus (Epheser 5,20) die Christen dazu auf, allezeit für alles zu danken.

Nicht gelegentlich für einiges.

Darum schreibt der Hebräerbrief „stets“.

Das Dankopfer ist kein hohes Ereignis mehr für dreimal jährlich.

Es ist der grandiose Jubel für täglich.

Den Priester wechseln

Bisher wurde das Dankopfer durch den Priester am Tempel dargebracht. Kein Dankopfer ohne dessen Mitarbeit.

Nun fordert der Vers 15 zum Priesterwechsel auf.

„durch ihn“, steht da.

Die Grundlagen dazu hat der Autor in den vorangegangenen Kapiteln lang und breit geschaffen: Nämlich dass Jesus der neue Hohepriester ist, weil er tatsächlich bis zu Gottes Thron vorgedrungen ist.

Bisher kam unser Dankopfer nur dadurch bei Gott an, dass der Priester am Tempel es stellvertretend für Gott entgegennahm.

Jetzt ist der Weg zu Gottes Thron frei, und Ihr Dankopfer kommt tatsächlich bei Gott an. Zu 100%. Ohne Abzüge.

Aber eben nur, weil Jesus die Tür zum Himmel aufhält.

Wenn Sie auf Jesus bei dem Lobopfer verzichten, kommt es bei Gott nicht an.

Zusammenfassung

Der Autor bietet den Hebräern in Vers 15 an, nach wie vor ein Lobopfer zu bringen, aber ein weitaus wertvolleres und schöneres als zu Zeiten des Alten Bundes:

  • Dank des neuen Priesters kommt es wirklich bei Gott an.
  • Dank des Sieges Jesu ist es täglich, absolut und unaufhörlich.
  • Als Frucht der Lippen hat nicht nur Gott etwas davon, sondern auch die Mitmenschen. Das neue Lobopfer ist viel gewaltiger in seiner Wirkung als das alte.

Sie dürfen gerne mitmachen.