Apostelgeschichte 9,15 ob man Paulus glauben soll.

Wäre ja mal die Frage.

Immerhin hat der einen erheblichen Teil des neuen Testamentes geschrieben. Da wäre es ganz vernünftig, seine Glaubwürdigkeit zu überprüfen.

Wobei das natürlich zusammenhängt mit meiner Überzeugung über die Glaubwürdigkeit der Bibel. Wenn man die Bibel an sich schon für unglaubwürdig hält, dann braucht man sich mit der Glaubwürdigkeit des Paulus gar nicht auseinander zu setzen.

Dem Titus hat Paulus mal geschrieben Tit 1,3

3 zu seiner Zeit aber hat er sein Wort offenbart durch die Predigt, die mir nach Befehl unseres Retter-Gottes anvertraut worden ist —,

Scheint ein hoher Job zu sein, den der Paulus hier hat. Wenn Gott sein eigenes Wort geoffenbart hat durch das, was der Paulus macht – aber wenn man Paulus sehr gründlich liest, geht es einem ja oft so, dass einem plötzlich ein Licht aufgeht und man die Zusammenhänge versteht, die sich dabei dann in der Regel als so genial erweisen, dass man eben doch voller Hochachtung vor diesem Paulus steht und denkt: "Der hat Gott wirklich verstanden!"

Denn das, was die Evangelisten fast vollständig weggelassen haben, das macht Paulus umso ausführlicher. Die Evangelisten haben fast nichts erklärt. Sie haben die Dinge beschrieben, wie sie geschehen sind, und die Reden von Jesus wiedergegeben, wie er sie geredet hat. Aber sie haben nie gesagt: "Damit wollte Jesus dieses sagen". Oder "damit hat Jesus gemeint ....".

Paulus erklärt.Apg 9,15

Es gibt Leute, die fangen an dieser Stelle die Diskussion an, ob der Paulus denn überhaupt inspiriert war. Denn sonst könnten sie seine Erklärungen ja gar nicht glauben.

Was auch immer „Inspiration“ nun sein soll.

Zumindest war Paulus beauftragt. Das steht in Apostelgeschichte 9:15

"Der Herr aber sprach zu Hananias: Geh hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als auch vor Könige und Söhne Israels."

Und natürlich kann man behaupten, dass die Briefe des Paulus voller Fehler sind oder voller Dinge, die nur für damals galten und nicht für uns heute. Man würde damit aber der Erfahrung widersprechen: Denn wenn Gott jemanden beauftragt, rüstet er den in der Regel auch sachgemäß aus und hilft ihm, den Auftrag ordentlich auszuführen.

Ja, man könnte sogar auf die Idee kommen, der Paulus hätte eine Vollmacht gehabt.

Betonen Sie bitte

Hananias hat selbstverständlich Recht gehabt: So geht es nicht. Einer der größten Verräter der Christenheit; einer, der soviel Leid über die Gläubigen gebracht hat; und jetzt will Gott den irgendwie in eine Führungsposition bringen.

Betonen Sie im Vers 15 also bitteschön „dieser“. Denn kein anderer als dieser ist gemeint. Ausgerechnet dieser, wo wir uns manch einen geeigneteren vorstellen könnten.

Ausgerechnet dieser: Der letzte, den wir ausgesucht hätten.

Schon allein wegen seiner komischen Ansichten. Aber natürlich auch wegen seiner Vergangenheit.

Aber hätte ich Sie, lieber Leser, wirklich mit Überzeugung als meinen Leser ausgewählt?

Wenn Gott sagt „dieser“, auf welcher Basis wollen wir rummeckern?

Ich höre

Ob Sie den Paulus mögen oder seine Berufung richtig finden, ist eigentlich egal. Ich lese den Paulus und höre ihm zu. Denn wenn Gott ihn beauftragt, und ich ignoriere ihn dann, das kommt am Ende auch nicht gut.