Apostelgeschichte 4,13-20 fragt sich wer dahinter steckt

Ist schon doof, wenn man über jemanden verhandeln muss, der offiziell gar nicht da ist.

Aber aus ihrem eigenen Gehirn konnten die Apostel das nicht haben, das haben die Ältesten schon in Vers 13 gemerkt. Das waren Leute ohne theologische Bildung.

Und dann waren die auch so „freimütig“. Die waren nicht wütend, auch nicht dreist oder unverschämt. Die machten nicht den Eindruck, als wenn denen irgendwelche Felle davonzuschwimmen drohten. Da war kein „jetzt oder  nie“, keine Angst vor Ablehnung. Die redeten so, wie man eben redet, wenn es nicht der eigene Zirkus und nicht die eigenen Affen sind.

Die Apostel machten schon irgendwie den Eindruck, dass sie der Meinung waren, im Auftrag eines anderen zu reden.

Nun gut: Im Namen eines Toten. Denn dass dieser Jesus tot war, daran gab es keinen Zweifel.

Und ja: dieser Ex-Gelähmte. Aber bitte: Auch Papst Johannes Paul II. wurde heilig gesprochen aufgrund zweier Wunder, und beim Ereignis der Wunder war er schon lange tot. Da kann man Wunder durch den toten Jesus schon noch irgendwie durchgehen lassen.

Der Hohe Rat kam selbstverständlich nicht auf die Idee, dass die Heilung aufgrund besonderer Eigenschaften der Apostel geschehen war. Da musste etwas anderes dahinter stecken.

Und weil die Apostel ausdrücklich betont hatten, dass sie im Namen und im Auftrag von diesem toten Jesus gehandelt hatten, wurde ihnen jetzt verboten, auch nur ein einziges Wort im Namen dieses Jesus zu reden.

Denn zu dem Gelähmten hatten sie ja auch im Namen Jesu gesprochen, also musste man dafür sorgen, dass sie zu diesem Thema jetzt den Mund hielten.

Damit war zukünftigen Heilungen das Wasser abgegraben.

Dieser Jesus musste totgeschwiegen werden.

Wobei der Hohe Rat nicht wusste, wie dieser tote Jesus eigentlich zu seiner Macht kam.

Aber wenn sogar von einem toten Johannes Paul II. Wunder ausgingen, dann war das einem toten Jesus auch zuzutrauen.

Und der Hohe Rat meinte es ernst mit diesem Verbot. Die nächste Festnahme der Apostel wird (in Apg 5,28) mit der Nichteinhaltung dieses Verboten begründet.

Aber wenn der Hohe Rat schon davon ausgeht, dass hinter dem Namen eines Toten so eine Macht steckt, was hätten die bezüglich dieser Macht gedacht, wenn sie verstanden hätten, dass Jesus gar nicht tot war?

Und woran denken Sie, wenn Sie „im Namen Jesu“ hören?

Auch an Macht?

Die liebe Gemeinde

Natürlich hat diese Geschichte mit unseren heutigen Gemeinden nichts zu tun.

Mit „Macht“ haben unsere Gemeinden nichts am Hut.

Wenn die ordentlich links sind, finden die Macht sogar falsch.

Statt dessen sind die lieb.

Mit „lieb“ meinen die „harmlos“.

Wenn man wirklich Liebe durchsetzen will, braucht man dazu Macht.

Sie können das Böse nicht durch Rücksichtnahme und Verständnis vertreiben.

Darum haben sich die Ältesten auch so vor den Aposteln oder vor der Gemeinde gefürchtet: Die hatten Macht.

Allerdings eine unerklärliche.

Damit auch eine, gegen die man nichts machen konnte. Denn der, von dem diese Macht angeblich kam, der war nicht da.

Deshalb nennt man diese Macht eine Vollmacht.

Weil es nicht die eigene Macht der Apostel war, sondern die Macht dessen, in dessen Auftrag sie handelten und lebten.

Und deshalb fürchtet sich heute niemand vor der Gemeinde.

Noch nicht einmal der Teufel.

Weil sie keine Vollmacht hat.