Johannes 19,34+35 – Wasser und Blut aus der Wunde

In Johannes 19,34 wird berichtet, dass ein Soldat dem toten Jesus mit einem Speer ein ziemlich großes Loch in die Seite bohrt. Und aus diesem Loch kam umgehend Blut und Wasser raus. Und so, wie Johannes das beschreibt, denkt er offensichtlich nicht an ein paar Tropfen, sondern an eine ziemliche Menge, noch dazu, wo Johannes ja wohl in einem gewissen Abstand vom Kreuz sich aufhielt. Johannes will also offensichtlich nicht sagen, dass man bei genauerer Betrachtung der Wunde Blut und Wasser sehen konnte.

Und in Vers 35 betonte Johannes noch einmal, dass das wirklich wahr es, ganz bestimmt; das ist so sicher und wahr, dass die Leser ihren Glauben darauf bauen können.

Johannes meint also, dass diese Tatsache wichtig ist.

Medizinisch ist das wahrscheinlich unhaltbar, das aus der Wunde eines frisch Verstorbenen ein Schwall von Blut und Wasser kommt. Darum betont Johannes ja extra, dass das wirklich wahr ist.

Johannes wusste, dass der alte Bund in Kraft gesetzten wurde und damit die Rechtsgültigkeit erlangte, indem Blut und Wasser auf alle mit dem Bund verbundenen Menschen und Dinge gespritzt wurden.

Da muss man natürlich erstmal drauf kommen, denn in 2. Mose 24,8 steht nichts von Wasser, sondern nur von Blut. Aber damit man das Blut spritzen konnte, und das über einen längeren Zeitraum, denn das Verspritzen des Blutes lief parallel zur Verlesung des Gesetzes, dafür durfte das Blut nicht gerinnen. Zu diesem Zweck wurde das Blut mit ziemlich viel Wasser vermischt. Im Übrigen hätte ansonsten die unverdünnte Menge Blut für all die Menschen und für die ganze Dauer der Verlesung auch gar nicht gereicht.

Johannes wusste von der Verdünnung des Blutes bei den Vorgängen im Gesetzbuch, und der Hebräerbrief wusste es auch: Hebr 9,19

19 Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Mose dem ganzen Volk mitgeteilt war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk

Was Johannes an dieser Stelle mit Nachdruck sagen will, ist, dass in diesem Moment der neue Bund in Kraft gesetzt wird. Die Aussage ist die gleiche, die Matthäus berichtet hat, indem er schrieb, dass der Vorhang im Tempel von oben bis unten zerriss.

Lukas hat das gleiche gesagt, als er Jesus beim Abendmahl zitiert: Lk 22,20

20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.

Was Johannes hier also unbedingt ausdrücken will, ist: Gott selber hat gesagt, dass jetzt der neue Bund beginnt.