Die neue Art, Gott zu dienen - Johannes 21,1-14

Erster Punkt

Es fängt schon damit an, dass Jesus sagt, was er braucht. „Habt Ihr wohl etwas zu essen?“

Das ist, was Jesus jetzt braucht.

Natürlich könnte man jetzt in dem Boot auch ein neues geistliches Lied erfinden, um Jesus zu dienen.

Oder den Thomas ganz intensiv seelsorgerlich fragen, wie es denn seinem Cousin fünften Grades geht. So dass der Thomas sich total angenommen fühlt in der Gruppe.

Man könnte die ganzen Stöcke und Algen aus dem See sammeln, damit die anderen Fischer es nicht so schwer haben. Wenn man schon keine Fische gefangen hat.

Fünf von ihnen könnten eine total intensive Gebetsgemeinschaft haben und den Herrn preisen für den schönen Sonnenaufgang. Reicht ja, wenn zwei rudern.

Könnte man alles machen. Und sich hinterher unglaublich fromm vorkommen, weil man dem Herrn gedient hat.

In Wahrheit hat man seinem eigenen Selbstbild gedient, aber nicht Jesus. Was Jesus in diesem Moment brauchte, war Fisch. Jesus dienen konnte man in diesem Moment nur mit Fisch. Alles andere war religiöser Firlefanz.

Dummerweise kann man in der neuen Zeit Jesus immer nur dienen mit Dingen, die man nicht hat. Hätte man sie nämlich schon, z.B. weil sie einer persönlichen Begabung entsprechen, dann bräuchte man Gott nicht mehr, um Gott zu dienen. Frau May aus H. würde an dieser Stelle sagen: „Das ist fleischlich.“ Anders gesagt: Das ist alter Bund, nicht neuer.

(Zum Teil ist es noch weniger als Alter Bund. Denn Mose konnte nicht vernünftig reden, und sowohl Saul als auch David waren von einer Qualität, dass niemand drauf gekommen wäre, sie zu Königen zu machen. Und Elias Qualität bestand darin, dass ihm die Qualität fehlte, Ahab und Isebel mit eigener Kraft zu besiegen.)

Der erste Punkt im neuen Dienen war also, dass man Gott mit etwas dient, das man nicht hat. Sonst könnte es nämlich jeder.

Zweiter Punkt

Der zweite Punkt im Stil des neuen Dienens ist, dass Jesus einem sagt, wo man das bekommt, was er jetzt braucht. Netz rechts auswerfen.

Eigeninitiative der Gläubigen ist hier überhaupt nicht gefragt.

„Wir versuchen es nächste Nacht nochmal“ ist falsch.

„Wir rauben eine Fischfabrik aus“ ist falsch.

„Wir sammeln Pfandflaschen und kaufen von dem Erlös dann Fisch, damit wir Jesus mit Fisch dienen können.“ Falsch.

„Wir bitten andere Fischer, dass sie uns unterstützen.“ Ganz falsch.

Wenn Jesus etwas von uns will, sagt er uns auch, wie wir es bekommen.

Wenn ich eine prophetische Einsicht brauche, muss sie von Gott kommen und nicht aus der Tageszeitung.

Wenn ich vollmächtige Lehre brauche, muss sie von Gott kommen und nicht aus dem theologischen Lehrbuch.

Wenn ich Geld brauche, muss es von Gott kommen und nicht aus Bettelbriefen oder entsprechenden Rundmails.

Der zweite Punkt im neuen Dienen ist: Gott schenkt das Wollen und das Vollbringen. Ich will Jesus mit Fischen dienen, weil er gesagt hat, dass das jetzt dran ist. Und Jesus wird die Fische auch besorgen. Ich muss nur machen, was er sagt. Netz rechts auswerfen.

Dritter Punkt

Das Ergebnis meines Dienens hat Jesus sehr schön zusammengefasst in „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, dann wird Euch der Rest zufallen.“

Am Ende sind die Fischer reich beschenkt. Jeder nimmt 20 große Fische mit nach Hause. Und eingeladen bei Jesus waren sie auch noch. Gott lässt sich nicht lumpen. Niemand muss Gott dienen und die Kosten selber tragen.

Der, der Abraham den Ziegenbock spendiert hat und Elia am Bach ernährt hat, der kümmert sich auch um die Gläubigen im neuen Bund. Wer Gott dient, der gewinnt.