Johannes 21,15 - Mehr als diese

In Johannes 21,15 fragt Jesus den Petrus, ob seine Liebe zu Jesus größer ist als die der anderen Apostel.

Und Petrus sagt Ja.

Puh, was für ein arroganter Kerl.

Sich hier hinzustellen als einer, der besser ist als die anderen. Dabei war er es doch, der Jesus im Hof des Hohepriesters plötzlich nicht mehr gekannt hat!

Und sich dann hinzustellen und die Liebe der anderen unterhalb der eigenen Liebe einzusortieren.

Also zu sagen: Die anderen lieben dich nicht so stark wie ich.

Boah, was für ein mieser Charakter!

Hat der nicht kapiert, dass die Gemeinde nach humanistischen und demokratischen Regeln funktioniert?

Dass alle Menschen gleich sind, die gleichen Rechte haben und kein Mensch wichtiger ist als der andere?

Nein, hat er nicht. Zum Glück.

Demokratie ist ein Prinzip. Da hat jeder eine Stimme, ist also gleich wichtig.

Christ zu sein ist eine Beziehung. Und Beziehungen sind einzigartig.

Und die Liebe ist das stärkste Motiv zum Handeln, das Menschen haben. Und je größer, desto stärker. Wenn Petrus im Dienst Jesu bestehen will, muss er lieben.

Und da Jesus ihm den größten Auftrag geben will – „auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen“ – darum muss Petrus auch der sein, der Jesus am meisten liebt.

Klar, in der Gemeinde will man das nicht.

Dass man da jemanden hat, der Gott mehr liebt als man selbst.

Das würde ja heißen, dass die eigene Beziehung zu Gott noch verbesserungswürdig ist.

Das will man nicht hören.

Darum haben solche Leute, die Gott mehr lieben als der Durchschnitt, es oft in den Gemeinden sehr schwer.