Johannes 11:46-48 auch eine mögliche Reaktion

Joh 11,46-48

46 Einige aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.

47 Da versammelten die Hohenpriester und die Pharisäer <den> Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen.

48 Wenn wir ihn so lassen, werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und unsere Stadt wie auch unsere Nation wegnehmen.

Die Wunder von Jesus wurden keineswegs bestritten. Es konnten unmöglich alle lügen, die von den Ereignissen berichteten.

Die Frage war nun: Wie reagiert man darauf, dass ganz offensichtlich die Kraft Gottes wirkt?

Ja, wenn sie an einem selbst wirken würde, hätte man ja kein Problem. Wenn man selber den Vorteil hätte, würde man sich ja nicht beschweren.

Aber die Kraft Gottes wirkt nicht bei uns. Sie wirkt irgendwo anders.

Die Schriftgelehrten und Pharisäer hatten Jesus ja um Zeichen gebeten. Dass er praktisch vor ihren Augen den Beweis erbringe, dass er der versprochene Retter war. Aber da hatte er sich immer geweigert und hatte ihnen nur das Zeichen des Jona angekündigt, mit dem sie nichts anfangen konnten.

Aber da in Bethanien, da tat er Wunder, und was für welche! Da, wo sie nicht dabei waren!

Die Kraft Gottes wirkt, und zwar mächtig, und zwar in Sri Lanka und in Indonesien und in China, aber nicht bei uns! Da werden Dämonen ausgetrieben, da geschehen unglaubliche Wunder, da wachsen Gemeinden und bekehren sich Menschen, aber nicht bei uns!

Die Kraft Gottes wirkte, bei Charles Finney und Bill Hybels und John Wimber und bei Johann Christoph Blumhardt, aber bei uns nicht!

Gottes Kraft wirkte in Jesus. Das konnten die Pharisäer nicht mehr bezweifeln. Aber wie reagiert man jetzt darauf, dass sie nicht hier wirkt, sondern irgendwo anders?

Die Kraft Gottes wurde durch den Tod und die Auferstehung Jesu von der Leine gelassen. Gottes Kraftwerk läuft auf Hochtouren, und man kann natürlich einfach wegschauen und so tun, als ginge einen das nichts an, aber damit hat man bereits eine Entscheidung getroffen: Nämlich die, wegzuschauen.

Wenn die Kraft Gottes irgendwo auftaucht, hat man ziemlich genau zwei Möglichkeiten:

  • Man unterwirft sich Gott. Tatsächlich. Ganz und gar. Mit Haut und Haaren. Und wird Teil dieser Bewegung und erlebt diese Kraft.
  • Oder man rettet seinen Lebensstil, seinen Einfluss, seinen Lebensstandard und seine 30 Jahre alte Meinung und sorgt dafür, dass Jesus alles dieses nicht gefährdet.

Gottes Kraft aus dem Wege gehen zu wollen, führt genau zum Gegenteil von dem, was man erreichen will. Sieht man an den Pharisäern, die schließlich Jerusalem und den Tempel verloren haben. Wer Gottes Kraft aus dem Wege gehen will, verliert, was er zu retten versucht. Wer sein Leben bewahren will, wird es verlieren.

Denn es ist Gottes Kraft, mit der man es zu tun hat. Und die gewinnt letztlich immer. Mit einem oder gegen einen. Man hat die Wahl.