Johannes 12, Vers 27

Joh 12,27

27 Jetzt ist meine Seele bestürzt. Und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen.

Jesus ist in diese Situation geraten, nicht, damit Gott ihn aus der Situation rettet.

Sondern damit er sie durchsteht.

Und damit er im Durchstehen den Teufel besiegt. Und damit im Durchstehen gleichzeitig die Größe Gottes sichtbar wird. Vielleicht nicht sofort, vielleicht nicht für alle. Aber für die, die es was angeht.

Wozu komme ich in Situationen?

Dem Vorbild Jesu gemäß meistens nicht, damit Gott mich daraus befreit. Sondern dass ich sie durchstehe.

Ich brauche sie nicht in meinem eigenen Namen durchzustehen. Jesus macht das mit dem Kreuz ja auch nicht, weil er das von sich aus für so eine coole Idee hält. Sondern weil Gott ihn dafür dahin geschickt hat. Er tut das, weil das der Wille Gottes ist.

So bin auch ich in die Situationen dieses Lebens gestellt, nicht damit ich sie in meinem eigenen Namen durchstehe und meinen eigenen Sieg erringe und meine eigene Herrlichkeit errichte.

Sondern die Situation, in die ich heute gerate, ist dafür da, dass Gottes Größe sich in dieser Situation zeigen kann.

Dass der Teufel in dieser Situation nicht gewinnt.

Womit noch lange nicht gesagt ist, dass Gott diese schwierige Situation eigens hergestellt hat.

Auch den Blindgeborenen, von dem Jesus sagte, seine Behinderung sei dazu da, die Herrlichkeit Gottes zu zeigen, den hat nicht Gott mit Absicht und Vorsatz blind auf die Welt kommen lassen.

Sondern solche Dinge und Situationen passieren einfach, sie sind normaler Bestandteil dieser Welt. Die vom Bösen beherrscht wird, was immer wieder zu „bösen“ Situationen führt.

Aber während der Gottlose in solchen Situationen gefangen ist oder, wenn er über genügend Kraft verfügt, sich selber aus dieser Situation befreien muss und damit seine eigene Kraft beweist und verherrlicht, kommt der Gläubige in diese Situation, damit Gottes Kraft und Möglichkeiten sichtbar werden. Entweder im Durchstehen der Situation oder im Verändern der Situation oder darin, dass diese Situation gesegnete Ergebnisse produziert.

So bin ich in jeder Situation, in die ich mit Gott gerate, nicht mehr Opfer, sondern Gestalter.