Die Herrlichkeit in Johannes 13,31

31 Als Judas nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm.

Um diese Aussage richtig zu verstehen, muss man bedenken, was die „Herrlichkeit“ in diesen biblischen Aussagen ist.

Die Herrlichkeit ist nämlich in erster Linie keine Form von Schönheit. Sondern „Herrlichkeit“ ist, bezogen auf Gott, die Summe aller Eigenschaften, Kräften und Wesenszügen Gottes.

Als Judas hier den Raum verlässt, ist der Kampf zwischen Jesus und der jüdischen Regierung de facto zu Ende.

Was jetzt mit dem Tod und der Auferstehung Jesu sichtbar wird, ist

  • der wunderbare Charakter Gottes. Dass Gott im Kampf zwischen Licht und Finsternis nicht den Sünder besiegt, sondern die Sünde.
  • die große Demut Gottes. Der einen Judas gehen lässt, wenn der will. Und der einer Menschheit, die Gottes Gnade eigentlich nicht will, sie trotzdem anbietet. Der sich dazu herablässt, einer Menschheit seine Freiheit anzubieten, die damit im Grunde genommen nicht umgehen kann.
  • die Gebebereitschaft Gottes. Der nicht verlangt, dass die Menschen ihm eine gewisse Leistung bringen müssen, sondern denen Gott mit Angeboten entgegen kommt.
  • der Gehorsam Jesu. Und damit auch, wie Jesus zu 100% hinter Gottes Willen steht. Das ist seine große „Herrlichkeit“, seine zentrale und lobenswerteste Eigenschaft.
  • die Vorbildlichkeit Jesu. So, wie Jesus es hier tut, hat jeder Mensch Gott zu ehren.

Letztlich geht es in dieser Stelle darum, dass die Eigenschaften Gottes während der Existenz unseres Planeten nur durch Menschen dargestellt werden können. Das macht Jesus hier: Er stellt die Herrlichkeit Gottes dar. Er zeigt sie. Er beweist sie.

Und in dem Moment, in dem Judas von Jesus die Erlaubnis bekommen hat, ihn zu verraten, ist der Vorgang für Jesus bereits abgeschlossen, obwohl die Ereignisse, welche die Herrlichkeit Gottes in letzter Vollendung zeigen, ja in diesem Moment noch Zukunft sind.