Johannes 14, 19-20

19 Noch eine kleine <Weile>, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben. 

 20 An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. 

In der zweiten Hälfte von Kapitel 14 und in der ersten von Kapitel 15 geht es um die Frage, warum Jesus nach seiner Auferstehung nur von Gläubigen gesehen wurde, nicht aber von Ungläubigen.

Denn zum Einen erwarteten die Juden, dass der Messias sich der ganzen Welt zeigt.

Und zum anderen wäre das doch ein schlagender Beweis gewesen, wenn der Auferstandene dem Pilatus oder dem Herodes erschienen wäre.

Ist er aber nicht.

Denn nach der Auferstehung kann Jesus nur noch von Menschen gesehen werden, die selber göttlich sind.

Nur wer selber auferstanden ist oder zur ewigen Auferstehung fähig ist, kann den Auferstandenen sehen.

Nur Lebende können den Lebenden sehen.

Der Beweis geht darum auch andersrum: Wenn jemand den Auferstandenen sehen kann, ist er selber auferstanden.

Oder für die spätere Zeit: Wer tatsächlich Gott erkennen kann, weiß dann mit Sicherheit, dass er den Heiligen Geist hat.

Diese Göttlichkeit bekommen die Menschen dadurch, dass sie „in Jesus“ sind. Die Menschen sind in Jesu Auferstehungsleben mit hineingezogen.

Die Gläubigen sind eine Personalunion mit Jesus. Das können sie aber nur, wenn sie auferstanden sind wie er.

Wenn die Gläubigen also nachweislich feststellen, dass da eine fremde Person in ihnen wohnt, die nicht mit ihnen selbst identisch ist, dann können sie sicher sein, dass sie an der Auferstehung teilnehmen.

Zusammenfassend sagt Johannes hier also, dass es nach seiner Auferstehung eine solche Einheit zwischen ihm und den Gläubigen geben wird, dass die Gläubigen göttliche Fähigkeiten und Eigenschaften haben werden. Wer aber nicht Teil dieser Einheit ist, kann von Gott nichts sehen und nichts verstehen.