Lukas 8,25 kein Glaube. Wirklich nicht.

„Wo ist Euer Glaube“, fragte Jesus die Jünger.

Und er sprach keineswegs davon, dass die Jünger Angst haben, wenn die Wellen zu hoch sind und das Boot vollläuft.

Wir sind hier nämlich schon unter den Bedingungen des neuen Bundes und nicht mehr unter denen des Alten.

Wenn Jesus von Glauben spricht, spricht er nie davon, dass man im Leben keine Angst hat.

Wenn Jesus vom Glauben spricht, meint er, dass man auf dem Wasser gehen kann.

Wenn Jesus vom Glauben spricht, spricht er davon, dass man Bergen befehlen kann, sich ins Meer zu begeben.

Wenn Jesus vom Glauben spricht, spricht er von der Fähigkeit, Feigenbäume allein durch einen Befehl zu töten.

Wenn Jesus vom Glauben spricht, erwartet er, dass man einen Dämon aus einem Jungen austreiben kann, der mit aller Gewalt versucht, diesen Jungen umzubringen.

Glaube im alten Bund

Ps 27,1

Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht, vor wem sollte ich erschrecken?

Das ist alter Bund.

„Der Herr, mein Hirte, führet mich, fürwahr, nichts mangelt mir“ ist alter Bund.

Das ist nicht außer Kraft gesetzt, denn Jesus ist nicht gekommen, den alten Bund aufzulösen, sondern um ihn zu erfüllen.

Aber Jesus setzt derartiges als selbstverständlich voraus und nennt das nicht einen erwähnenswerten Glauben.

In der Bergpredigt erklärt Jesus den Glauben des Alten Testamentes nicht als abgeschafft, sondern als unzureichend. „Ich aber sage Euch.“ „Was tut Ihr Besonderes? Das machen die Zöllner und die Heiden auch.“

Um im Leben keine Angst zu haben und sich bei Gott sicher und geborgen zu fühlen, brauchen wir keinen Jesus. Das ist bereits Vorgabe im alten Bund, und das wird im Neuen Testament keineswegs gelobt und niemals als besonderer Glaube hervorgehoben.

Jesus ist nicht gekommen, gestorben und auferstanden, damit wir uns nun über eine Sache freuen können, die wir im alten Bund schon ohne Jesus hatten, in diesem Fall die Sicherheit bei Gott im Falle hohen Wellenganges.

Wenn Jesus also fragt „wo ist euer Glaube“, dann fragt er nicht danach, wieso die Jünger bei so einem Wellengang Angst haben.

Er verlangt auch nicht, dass seine Jünger bei so einem Wellengang keine Angst haben, denn „Glaube“ ist bei Jesus nie ein Aushalten, Durchhalten oder irgendwie Überleben. „Glaube“ ist bei Jesus immer Sieg durch Handeln, Überwinden durch Aktion, Gewinnen durch Regieren.

Keine Angst zu haben ist logisch. Wenn man zu Gott gehört. Es ist keine lobenswerte Frömmigkeit.