Lukas 16,1-2 Sie sind im Fernsehen!

Herzlichen Glückwunsch! Sie, ja Sie, lieber Leser, sind im Fernsehen!

Oder, nein, es ist nicht das Fernsehen, es ist die Bibel.

Sie sind in der Bibel! Hurra!

Denn der schlampige Verwalter, das sind Sie.

Da können Sie jetzt eingeschnappt sein. Wird Ihnen aber nichts helfen.

Die Beschreibung der Personen

Der Verwalter verwaltet etwas, das ihm nicht gehört. Über das er zwar im Moment verfügen kann, aber irgendwann muss er es wieder hergeben. Denn die allerletzte Verfügungsgewalt über den Stoff hat der reiche Mann.

Sie, oh Betrachter dieser Zeilen, verwalten zur Zeit eine gewisse Menge Geld. (Bezüglich des genauen Betrages befragen Sie bitte Ihren Kontoauszug.) Und Sie verwalten jede Menge Zeug, das Sie sich für Geld gekauft haben.

Aber auf Dauer gehört Ihnen das nicht.

Es gab mal eine Zeit (vor etwa 100 Jahren), da gehörte Ihnen das nicht, was Ihnen jetzt „gehört“. Und es wird eine Zeit geben (in etwa 100 Jahren), da gehört Ihnen überhaupt nichts mehr.

Was Ihnen im Moment zur Verfügung steht, gehört Ihnen nicht dauerhaft. Schlicht deshalb, weil Sie dafür nicht dauerhaft genug sind.

Es gehört dem reichen Herrn. Der hat es Ihnen verliehen. Er hat Ihnen die Vollmacht gegeben, über die Dinge zu verfügen. Aber letztlich gehört es Gott. Wie Hiob schon so schön sagte (Hiob 1,21): „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen.“

Die Schlampigkeit

Der Verwalter – also Sie (!) – wird gar nicht als kriminell beschrieben. Das kommt erst in Vers 8. Am Anfang des Gleichnisses ist der Verwalter einfach nur schlampig. Oberflächlich. Ungenau. Nicht fokussiert.

Der Verwalter verwendet das ihm anvertraute Gut nicht so, dass der reiche Herr etwas davon hat.

Denn das wäre ja das Ziel: Dass der reiche Herr reicher wird. Dass der reiche Herr Gewinn erzielt.

Aber auch: Dass in die Betriebe und Institutionen des reichen Herrn investiert wird. Dass der Betrieb des reichen Herrn am laufen gehalten und auf den neuesten Stand gebracht wird.

Ob der Verwalter sich bei dieser Aktion nun selber bereichert, ist gar nicht gesagt und nicht Inhalt dieses Gleichnisses.

Das Ende

Und jetzt kommt Ihr Problem: Eines Tages wird man Sie der Verwaltung entheben. Sie werden sterben. Mit Sicherheit.

Und Sie werden keinen Bonus und keine Abfindung bekommen, denn so gut war Ihre Verwaltung der göttlichen Güter laut diesem Gleichnis nicht.

Wird Zeit, sich eine Strategie für das Ende zu überlegen, oder?