Lukas 12,58+59 keine Chance

Diese Verse beschreiben vollständige Hoffnungslosigkeit.

Man geht mit einem Gegner vor Gericht, und wenn der Gegner gegen einen klagt, dann hat man keine Chance, den Prozess zu gewinnen.

Absolut null.

Normalerweise ist es ja so, dass wenn zwei Parteien sich vor Gericht streiten, dass dann jede Partei eine Chance von ca. 50% hat, den Streit zu gewinnen. Darum gehen die ja beide vor Gericht. Weil sie sich Gewinnchancen ausrechnen.

Weil sie glauben, dass sie im Recht sind.

Bei dieser Geschichte von Jesus hast du keine Chance. Wenn Anklage erhoben ist, hast du verloren.

Folglich geht es hier nicht um das Verhalten des Christen im Falle anstehender Gerichtsverfahren.

Der Gegner hier ist kein Mensch.

Der Gegner ist Gott.

Und wenn der einen Grund findet, Dich anzuklagen, dann ist es aus.

Zusammenhang

In den Versen vorher bemängelt Jesus, dass die Menschen in allen Dingen ein gesundes Urteilsvermögen haben. Aber wenn es um Angelegenheiten mit Gott geht, dann sind sie auf einmal ratlos, ahnungslos, hilflos.

Zumindest tun sie so. Jesus nennt sie „Heuchler“.

Wer weiß, was richtig wäre, und es dann nicht tut, der hat Gott zum Gegner.

Wer weiß, was Gott eine Freude machen würde, und es dann unterlässt, hat Gott zum Feind.

„Ungehorsam“ heißt das im Fachjargon. Und dafür gibt es keine Vergebung. Vergessen Sie es.

Vergebung gibt es, wenn man seine Fehler erkennt und das Verhalten deswegen ändert.

Wenn der verlorene Sohn von den Schweinen nach Hause kommt, dann kriegt er Vergebung. Wenn er bei den Schweinen bleibt, ist er erledigt.

(Es ist vielsagend, dass bei den drei Gleichnissen vom verlorenen Schaf, verlorenen Geldstück und verlorenen Sohn nur zweie aktiv gesucht werden.)

Wenn Gott einen Grund findet, Sie anzuklagen, dann schauen Sie zu, dass Sie, wie der Text es hier sagt, von ihm loskommen. Schwenken Sie auf Gottes Linie ein. Machen Sie Gottes Willen zu Ihrem Willen. Er hat nämlich sowieso recht. Verhandeln hilft da nicht viel.

Kommen Sie Gottes Urteil zuvor und urteilen Sie selbst über Ihr Leben. Wenn es soweit kommt, dass Gott das Urteil sprechen kann, dann sieht es schlecht für Sie aus.

Es ist halt nach wie vor so, dass Sie Gott jede Menge schulden – Gehorsam, Anbetung, Verhalten gegenüber Mitmenschen. Und wenn Sie das im Leben nicht bezahlen, wird der Tag kommen, an dem Gott das einfordert.

Vergessen Sie die Gnade

Vergessen Sie in diesem Fall die Gnade. Die Gnade Gottes gilt den Menschen in genau zwei Fällen:

  1. Wenn sich der Mensch außerhalb des Reiches Gottes befindet und hinein will. Die Gotteskindschaft bekommt man aus Gnade und nur als Geschenk. Man kann sich dieses Recht mit absolut nichts verdienen.
  2. Wenn Sie längst Gottes Kind sind, sich gegen Gott vergehen und dann merken, dass es ein Fehler war. Wenn Sie jetzt Ihr Handeln oder Ihr Denken ändern, wird Gott Ihren bisherigen Fehler vergeben. Sie haben Ihr Verhalten ja bereut.

Das war es.

Mehr Gnade ist nicht.

Nicht für Brautjungfern, die ohne einen Tropfen Öl losziehen.

Nicht für Leute, die in Jogginghose und Schlabberpulli auf einer Hochzeit erscheinen.

Nicht für Personen, denen 250.000.-€ anvertraut werden und die sie vergraben, wohl wissend, dass eigentlich etwas anderes von ihnen erwartet wird.

Wer Gott nicht ernst nimmt, hatte noch nie Gnade und Güte zu erwarten.

Und das wird auch so bleiben.