Markus 4,38 – keine Hilfe für unsere Probleme

Dieser Artikel erklärt Ihnen, warum Jesus das Problem der Apostel auf dem See nicht gelöst hat und warum er auch Ihr Problem vermutlich nicht lösen wird. 

Unfreundlich war das. Unsozial.

Dass Jesus die Apostel alleine rudern und schöpfen und irgendwie das Gleichgewicht des Schiffes halten ließ.

Nicht nur, dass er ihnen nicht half.

Er nahm noch nicht einmal Anteil an ihren Problemen und Bemühungen.

Und es war ja nicht so, dass man es hier mit unbedeutenden Problemen zu tun hatte. Die Apostel wähnten sich in Lebensgefahr. Sie hatten Angst, dass sie umkommen würden.

Was wäre?

Was wäre eigentlich passiert, wenn Jesus weiter geschlafen hätte und das Boot untergegangen wäre?

Ja, dann wäre Jesus sein Kopfkissen nass geworden. Aber das ist nicht, worauf ich mit der Frage hinauswollte.

Wäre Jesus ertrunken und das Markusevangelium damit nach 4 Kapiteln schon zu Ende gewesen?

Oder wären einige der Apostel ertrunken? (Wäre blöd für die Zahl 12 gewesen.)

Das, was die Mitreisenden eigentlich bis zu diesem Zeitpunkt schon gelernt hätten haben sollen, ist, dass Jesus für jedes Problem eine Lösung hat.

Wäre das Boot also tatsächlich untergegangen, hätte Jesus sich ans Ufer gebeamt oder hätte den See austrocknen lassen, oder man wäre, wie anderswo geschehen, auf dem Wasser spaziert. Auch der Transport durch ein Krokodil oder einen großen Fisch wäre denkbar gewesen.

Die aktuelle Unmöglichkeit.

Die aktuelle Unmöglichkeit, mit der wir während der hohen Wellen zu tun haben, ist die Unmöglichkeit, Jesus umzubringen.

Das war schon deshalb unmöglich, weil es damit ein Problem gegeben hätte, für das Jesus oder Gott keine Lösung gehabt hätten. Das war aber genau das Programm von Jesus: Für jedes Problem eine Lösung zu haben.

Oder anders gesagt: In jedem Fall der Sieger zu sein.Markus 4,38

Oder noch anders gesagt: Jesus hatte zu zeigen, dass der Wille Gottes am Ende immer der Stärkere ist. Dass also niemand etwas gegen den Willen Gottes unternehmen kann.

Ob die Apostel das hätten wissen müssen? Es scheint so, als wenn Jesus davon ausgeht.

Dass Jesus gekreuzigt wurde, war übrigens nur mit seiner und Gottes Zustimmung möglich. Das war es, worum es im Garten Gethsemane ging. Es hätte auch die Legion von Engeln zur Verfügung gestanden.

Die Beseitigung der Ursache

Am Ende beseitigt Jesus nicht das Problem. Sondern er beseitigt die Ursache des Problems.

Um das Problem zu beseitigen, hätte Jesus das Schiff nur ein bisschen gerade halten müssen oder ein bisschen höher. Er hätte eine unsichtbare Wand oberhalb der Schiffswand hochziehen können oder das Wasser im Schiff selber einfach verdunsten oder verschwinden lassen können. Der Sturm hätte dabei weiter wehen können und das Meer hätte nicht aufhören müssen zu toben.

Jesus beseitigt aber die Ursache des Problems.

Das ist letztlich auch das, was er durch seinen Tod und die Auferstehung gemacht hat: er hat nicht unsere Probleme beseitigt, sondern die Ursache für unsere Probleme. Der Teufel ist besiegt, die Sünde ist nicht mehr zwangsläufig.

Das zieht sich auch durch die ganzen Reden und Wunder Jesu: Dass er die Ursache bekämpft, nicht die aktuelle, verwickelte Situation.

Wenn Gott also mal wieder partout Ihr Problem nicht lösen will: Schauen Sie doch mal, was die Ursache Ihres Problems ist.

Und vielleicht ist die Ursache längst gelöst, besiegt, beseitigt. Und Ihr Problem besteht einfach nur daraus, dass Sie das noch nicht erkannt haben.

Oder Gott will nicht Ihr Problem lösen, sondern die Ursache. Der Wille Gottes ist dann ein bisschen anders als Ihre Wünsche.

Kleinglauben ist in jedem Fall, zu denken, mit Gott gäbe es keine Gefahr für das Problem.