9 Möglichkeiten, um im Nadelöhr stecken zu bleiben

Der reiche junge Mann in Matthäus 19 wollte beides: Er wollte den Schatz im Himmel, und er wollte sein Geld behalten. Und Jesus sagt: Wer gleichzeitig zwei Dinge will, die sich gegenseitig ausschließen, der bleibt im Nadelöhr stecken, sogar dann, wenn ein Kamel es hindurch schafft.

Hier schlagen wir nun 9 Möglichkeiten vor, wie man im Nadelöhr stecken bleiben kann.

1. Abhängigkeit und Unabhängigkeit

Der reiche Mann in Matthäus 19 hätte, um den Schatz im Himmel zu bekommen, sich völlig abhängig von Jesus machen müssen. Das wollte er einerseits schon, aber andererseits wollte er sich doch nicht so ganz auf Jesus verlassen. Für den Notfall wollte er noch sein Geld haben. Er wollte gleichzeitig abhängig und unabhängig von Gott sein. Merke: Geht nicht.

2. Glaube und Sicherheit

Ich würde ja schon wie Petrus aus dem Boot aussteigen und auf dem Wasser gehen, wenn man mir vorher garantiert, dass ich nicht nass werde.

Und ich würde auch meinen Sohn wie Abraham auf dem Berg opfern, wenn man mir garantiert, wie das ausgeht.

Und ich würde auch wie Josafat eine Musikkapelle als Angriffsspitze in den Kampf ziehen lassen, wenn ich vorher schriftlich bekomme, dass da nichts passiert.

Im Nadelöhr bleibt stecken, wer Glaube ohne Risiko will.

3. Rettung ohne Gefahr

Man wünscht sich ein großartiges Wunder Gottes, eine übernatürliche Rettungstat, die phänomenale Intervention Gottes. Man will Gottes Eingreifen hautnah erleben - und zwar daheim auf dem Sofa oder in einem Kinosessel.

Aber die Stillung eines Sturms setzt einen Sturm voraus.

Die Befreiung aus dem Gefängnis, wie Petrus in Jerusalem und Paulus in Philippi, setzt eine Inhaftierung voraus.

Die Rettung aus Schiffbruch setzt einen Schiffsuntergang voraus, und das wunderbare Überleben eines Schlangenbisses hat als Voraussetzung …

Einen Menschen auf einem Sofa oder in einem Kinosessel kann Gott nicht retten.

4. Ertrag ohne Investition

Viel ist in der Bibel von der Fülle Gottes die Rede, die den Gläubigen zur Verfügung steht. Vom Segen Gottes, der über den Gläubigen ausgeschüttet wird; von Gottes reichen Gaben. Diese wunderbaren Dinge hätte man natürlich alle auch gerne, besser heute als morgen.

Und man möchte gerne ernten, ohne etwas gesät zu haben.

Im Nadelöhr bleibt stecken, wer großen himmlischen Segen erwartet, ohne vorher eine Investition zu tätigen, die zu solch großartigen Erwartungen berechtigt.

5. Steigender Output bei gleichbleibenden Input

In der Schule geht es ja auch so: Wenn Du zehnmal die dritte Klasse wiederholt hast, bekommst Du das Abitur.

So lesen die Gläubigen 20 Jahre lang immer den gleichen Andachtskalender, der schon, solange er veröffentlicht wird, immer auf dem gleichen Glaubensniveau geschrieben wird, aber sie erwarten selbstverständlich, dass ihre Gotteserkenntnis dadurch in exorbitante Höhen steigt. Sie lesen 20 Jahre lang auf dem gleichen Level, gehen aber davon aus, dass ihr Glaube exponentiell wächst.

Aber zehnmal die dritte Klasse befähigt nicht zur Hochschulreife.

6. Entscheidung verlangen ohne Auswahl

Christen wollen gerne, dass auch andere Menschen sich für Gott entscheiden. Weil das mit Gott einfach der beste Lebensstil ist.

Die Christen sind aber in der Regel den Ungläubigen so ähnlich in Lebensstil und Haltung, dass sich für die Ungläubigen rein praktisch gar nichts ändern würde, wenn sie sich für Gott entscheiden. Es gibt keinen Unterschied. Es gibt keine Auswahl. Das Leben der Gläubigen sieht genauso aus wie das der Ungläubigen. Warum sollten die Ungläubigen sich für Gott entscheiden, wenn sich dadurch gar nichts ändert?

Im Nadelöhr bleibt stecken, wer eine Entscheidung fordert, aber nichts zum Entscheiden anbietet.

7. Sich selber ins Knie treten

Man will gesegnet sein über alle Maßen, man will die Fülle haben, die Jesus verspricht, ein Leben im Licht und in der Kraft Gottes.

Gleichzeitig verhält man sich so, dass das völlig unmöglich ist:

Man sorgt sich wegen allem und jedem. Man hat Angst vor der Zukunft. Man denkt im Alltag kaum über Gott nach. Man betet spärlich. Gehorsam gegenüber Gott hält man für nebensächlich.

Im Nadelöhr bleibt stecken, wer ein bestimmtes Ziel erreichen will, aber gleichzeitig alles tut, um die eigenen Wünsche zu sabotieren.

8. Gebetserhörung ohne Beten

Kommt sehr häufig vor, und ist sehr einfach durchzuführen: Eine Gebetserhörung erwarten für ein Gebet, das man nie gebetet hat. Zu erwarten, dass Gott einem Wünsche erfüllt, die man ihm nie gesagt hat.

9. Veränderungen erwarten bei unverändertem Verhalten

Man denkt wie seit Jahrzehnten, man reagiert gewohnheitsgemäß auf bestimmte Reize, gewisse Situationen führen immer zu den gleichen Reflexen. Und man ist enttäuscht von Gott und vom Glauben, weil sich am eigenen Leben gar nichts ändert.

Wie schon Albert Einstein sagte: Die Definition von Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun und dabei andere Ergebnisse zu erwarten.