Matthäus 21,20 keine Gnade für Biomasse

Da waren die Jünger baff.

Dass den Feigenbaum so schnell das Zeitliche gesegnet hat.

Wobei sie schnelle Wirkungen bei Jesus ja gewohnt waren.

Krankenheilungen geschahen ja oft umgehend.

Dämonen mussten sofort gehen und nicht erst später.

Wunder wie die Brotvermehrung zeigten ihre Wirkung in kürzester Zeit.

Aber alle diese Ereignisse waren immer auch mit Segen verbunden.

Nicht für die Dämonen, klar. Aber für den, den sie gequält hatten.

Aber dieses Wunder war jetzt völlig ohne Segen.

Das war eine reine Verfluchung.

Von dem kaputten Feigenbaum hatte niemand einen Vorteil.

Und irgendwie hätte man es ja wissen können, dass der Sohn Gottes, wenn er kommt, auch zum Gericht kommt. War ja bei den Dämonen genauso. Und stand hundertfach in den Propheten.

Aber das ist halt immer so beim Gericht: Man glaubt es nicht so richtig.

Das wird er doch nicht machen!

Der Feigenbaum kann doch irgendwie nichts dafür!

Die Gläubigen können doch nichts dafür! Die hatten vielleicht falsche Vorbilder oder schlechte Lehrer! Und die Gläubigen haben doch soviel um die Ohren, wenn die keine Frucht bringen, unter all den Schwierigkeiten des Lebens, da muss Jesus doch barmherzig sein!

Ist er aber nicht.

Was die Juden der damaligen Zeit anging: Es gab keine Gnade mehr, keinen Abstammungsbonus. Israel war der Feigenbaum Gottes, und jetzt war der Moment, wo man entweder Frucht brachte oder unterging.

War auch bei den Brautjungfern so: Es gibt einen Moment, da brauchst Du das Öl. Und wenn Du es dann nicht hast, dann ist Essig.

War bei dem Hochzeitsgast so: Es gibt den einen Moment, da solltest Du die richtigen Klamotten anhaben. Sonst war es das.

Ist jetzt hier bei dem Feigenbaum so: Es gibt den einen Moment, da verlangt Jesus Feigen. Und dann hast du sie, oder du bist Vergangenheit.

Die Ausblendung des Gerichts gerade auch für die Gläubigen zeugt nur davon, dass man Gott, seinen Willen und seine Vorstellungen nicht ernst nimmt.

Womit dann wiederum bewiesen ist, dass Jesus in der Durchführung des Gerichts auf dem richtigen Weg ist.