Matthäus 9,24+25 mitten im Dings

Normalerweise kommt der Tod mitten im Leben.

Manchmal auch zeitlich. Einfach zu früh. Aber darum geht es hier nicht.

Jemand lebt, und die Menschen um ihn herum leben auch. Sogar die Tiere und die Pflanzen.

Und mitten da hinein kommt der Tod und vernichtet Leben.

Nicht nur im Großen. Der Tod ist ja allgegenwärtig.

Alles geht kaputt. Nichts hält ewig. Lebewesen nicht, wie Menschen Tiere Pflanzen, aber auch ansonsten nichts. Material hat Ermüdung oder Bruch ohne Sollstelle. Gesellschaftliche Systeme haben Wandel. Lebensmittel verderben.

Die Menschen erleiden ab Mitte 20 jeden Tag einen kleinen Tod. Jeden Tag ein bisschen weniger, ein bisschen schwächer, ein bisschen anfälliger.

Sogar Berge und Felsen sind in ihrer Haltbarkeit begrenzt. Dauert länger, aber wenn man lange genug wartet, haben Wasser, Wind und Witterung ihre Arbeit erfolgreich abgeschlossen.

Soweit ist das also klar und normal. Wir kennen es nicht anders. Mitten im Leben kommt der Tod.

Und jetzt kommt auf einmal mitten im Tod das Leben.

Das ist falschrum. Definitiv.

Darum lachen die Leute den Jesus ja auch aus, als er das ankündigt.

Aber wenn jetzt tatsächlich mitten im Tod das Leben …

Dann ist jetzt ja der Tod das Zerbrechliche.

Dann ist nicht mehr das Leben besiegt, dann ist nicht mehr das Leben das Opfer.

Dann ist nicht mehr der Tod das Ewige und das Leben das Vorübergehende. Sondern es ist genau andersherum!

Und nicht nur im Großen! Auch im Kleinen!

Darum schreibt Paulus in Römer 8, dass alles zu unserem Vorteil sein muss. Weil auch der kleine Tod – die runtergefallene Tasse, der Herzschrittmacher oder das Ende unserer Lieblingsente  - alle diese Dinge können jetzt verwandelt werden in Teile, die dem Leben dienen.

Auch Jesaja wurde schon zitiert (Jes 25,8), wo der Tod behandelt wurde wie der Hase vom Krokodil: 1.Kor 15,54

54 Wenn aber dieses Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: »Verschlungen ist der Tod in Sieg.«

Ich fürchte, wir sind ständig überfordert, wenn wir uns die Konsequenzen für unser tägliches Leben vorstellen sollen, die sich daraus ergeben könnten, dass das Leben mitten im Tod kommt.

Und umsetzen könnte man das dann auch noch!

Nicht auszudenken ...