Matthäus 24,3-5 der halbe Christus

In Vers 3 fragen die Jünger nach den Zeichen der Vollendung.

Jesus beantwortet die Frage nicht. Sondern die Gegenteilige. Was sind nicht die Zeichen?

Denn die Menschen sind so gestrickt, dass sie das Ziel für wichtiger halten als den Weg dorthin.

Wenn also einer kommt und sagt: „Ihr habt es erreicht!“ dann werden die Gläubigen diese Botschaft dankbar aufnehmen.

Es ist schon ein großartiges Gefühl, es geschafft zu haben.

Und das werden die falschen Christusse uns verkünden: Du hast es geschafft.

Im Großen und Ganzen.

Ganz arbeitslos werden die falschen Christusse uns schon nicht machen. Die wissen durchaus, dass der Mensch so ganz ohne Ziel auch nicht leben kann. Der Mensch ist für ein perfektes Leben, in dem es nichts mehr zu tun gibt, nicht geschaffen. Der fordert dann das Lebensrecht der Bäume ins Grundgesetz aufzunehmen oder gründet eine Bürgerinitiative gegen die neuen Hubböden im Stadttheater.

Wir werden nicht drauf reinfallen

Wir sind ja aber weder dumm noch blind.

Wir werden auf die falschen Christusse nicht hereinfallen.

Nicht bei unserer Bildung und bei unserer Lebenserfahrung.

Wenn also die Moslems kommen und uns erzählen wollen, Mohammed sein die Lösung, dann finden sie in uns keine Anhänger. (Gegen Mohammed spricht auch dieser zieselige Bart.)

Wenn die Buddhisten kommen und uns erzählen wollen, die Lehre Buddhas sei die Lösung, dann fallen wir da nicht drauf rein. (Buddha ist auch zu übergewichtig. Diese Lehre muss falsch sein.)

Und wenn die Veganer kommen …

Und wenn die Nationalisten kommen …

Und wenn Greta kommt …

Wir wären auch damals auf Hitler nicht reingefallen. Wir nicht! Die anderen, die schon. (Es sind sowieso immer die anderen.)

Das Wissen des Teufels

Nun weiß der Teufel das natürlich auch.

Dass wir auf Mohammed und Co. nicht reinfallen werden.

Der Teufel schickt all diese Typen als Ablenkungsmanöver. Damit wir denken, das sind jetzt die falschen Christusse, juchu!, wir haben sie entdeckt und entlarvt, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Wenn der Teufel uns heute einen falschen Erlöser schickt, dann wird er den so verkleiden, dass wir den nicht erkennen werden.

Und er wird aus einer Ecke kommen, wo wir keinerlei Verdacht schöpfen.

Wenn es nämlich so einfach wäre, die falschen Christusse zu erkennen, hätte die Bibel nicht immer wieder vor ihnen gewarnt.

Gestatten: Der falsche Christus

Der falsche Christus für die freien Gemeinde kommt aus der evangelischen Landeskirche und ist einfach nur die Hälfte.

Der halbe Christus.

Dieser Christus bringt uns Erlösung, ohne sie genau zu definieren.

Er bringt uns Frieden. Hört sich gut an. Er meint aber den politischen und gesellschaftlichen. Den Jesus bei Matthäus nachweislich nicht meint.

Der falsche evangelische Christus bringt uns die Weihnachtsgeschichte und das ewige Leben. Er bringt Vergebung und ruft zur Vergebung auf.

Er bringt wohlklingende Andachtsbücher heraus und moderne Zeitschriften.

Ist der evangelische Christus falsch?

Das kommt darauf an.

Der Millionengewinn

Wenn Sie, lieber Leser, eine Million im Lotto gewonnen haben, es aber noch nicht wissen. Weil Sie keine Zeit hatten, sich drum zu kümmern. Oder weil Sie krank waren. Ist egal.

Und dann kommt der Mann von der Lottogesellschaft zu Ihnen, ein Strahlen auf dem Gesicht, die Sektflasche dabei und gratuliert Ihnen und sagt: „Herzlichen Glückwunsch, glücklicher Gewinner! Sie haben 1000.-€ im Lotto gewonnen! Welch ein großer Tag für Sie! Das Glück hat sein Zuhause gefunden! Wie sind Sie zu beneiden!“

Ist das falsch?

Lügt der Lottomann?

Nein, er lügt natürlich nicht. Sie haben ja 1000.-€ gewonnen.

Die 999.000.-€

Wenn man uns einen Christus bringt und uns dabei erklärt,

  • dass euch nichts unmöglich ist, das ist nicht wörtlich gemeint. Jesus benutzt dort eine Metapher.
  • Zungenrede? braucht doch kein Mensch. Wofür denn, bitteschön? In einem aufgeklärten Zeitalter?
  • Christen benötigen keine Vollmacht. Gott hat die Vollmacht.
  • „in Jesu Namen“ heißt einfach nur „wegen Jesus“ oder „weil Jesus das gesagt hat“. Mit einem Blankoscheck hat das nichts zu tun.
  • die Offenbarung am Ende der Bibel muss man nicht verstehen. Das ist nur Wort Gottes.
  • dass Jesu Schafe seine Stimme hören, ist nicht so gemeint. Es gibt nichts zu hören. Auch wieder bloß eine Metapher.
  • die Gabe der Weissagung? Paulus legt viel Wert darauf. Aber Paulus hat auch den Frauen das Lehren verboten. Lasst ihn reden.
  • an den heiligen Geist muss man glauben. Nachweisbar muss der nicht sein. Ist auch nur der Geist des Höchsten aller Hohen. Womit sollte man den beweisen wollen?
  • Danken auch und gerade für das Unglück, dass Missgeschick, das Traurige? Welch eine inhumane Zumutung!
  • Die Liebe nach 1.Korinther 13 ist unsere eigene. Wir produzieren die dort beschriebenen Leistungen durch Mühe geben. Man muss sich nur genug am Riemen reißen, dann geht das schon.

Ein solcher Christus ist nicht einmal ein halber Christus, sondern nur ein zehnprozentiger.

90% dessen, was der Christus eigentlich für uns wollten, wird uns unterschlagen.

Aber die 10 Prozent, die er bringt, sind natürlich auch schon schön. Die hören sich gut an. Und das Maß an Anstrengung und Hingabe, das dafür verlangt wird, ist überschaubar. Man fordert nicht zuviel von uns.

Zusammenfassung

Wenn Sie einen falschen Christus erkennen wollen, schauen Sie nicht auf die schrägen Typen mit den hässlichen Bärten. Die sind Ablenkungsmanöver. Damit wir uns für klug und weise halten, denn wir haben in dem gerupften Bart den falschen Christus erkannt.

Wenn Sie den falschen Christus erkennen wollen, schauen Sie nach den halben Christussen aus. Die ihre Anhänger um die besten Teile betrügen.

Das sind die gefährlichen.