Matthäus 28,18 taufen auf den Namen

Ist Ihre Taufe eigentlich gültig?

Möglicherweise sind Sie ein Höllenkandidat, ohne es zu wissen.

Denn wenn bei Ihrer Taufe nicht der richtige Zauberspruch gesagt wurde, äh ich meine: die richtige Taufformel – puh, ganz schlecht.

Ja, das haben viele Gläubige aus dieser Aufforderung Jesu gemacht: eine magische Formel.

Willkommen bei Harry Potter.

Und wenn die Formel stimmt, ist die Taufe gültig, und Sie kommen in den Himmel.

Und darum sagen die dann bei der Taufe: „ich taufe Dich auf den Namen des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

Und es stört die Leute auch nicht, dass in Apostelgeschichte 2,38 eine ganz andere Formel bezüglich des Namens steht.

Was hier geschieht

Möglicherweise haben Sie schon einmal ein Auto überschrieben auf den Namen Ihrer Frau.

Oder ein Grundstück auf den Namen Ihrer Kinder.

Genau das ist es, was hier geschieht.

Einem Menschen wird mitgeteilt: „Du läufst ab jetzt auf den Namen Gottes. Du gehörst ab jetzt Gott. Und wenn jemand das Gaspedal oder die Bremse Deines Lebens treten darf, ist das Gott. Und die Richtung bestimmt ab jetzt Gott. Dafür bezahlt er aber auch die Steuern, das Benzin und die Waschanlage.“

Mehr ist das nicht.

Keine weitere Magie, kein Tiefgang der Liturgie.

Schlicht eine Eigentumsübertragung.

Aber dabei ganz groß: Der Mensch wird neben Gott gestellt. In die Gemeinschaft mit Gott. Ja, auch in die Gemeinschaft der Gemeinde, aber das ist ein Nebeneffekt.

Damit werden automatisch die Sünden vergeben, denn sonst könnte der Mensch nicht neben Gott stehen.

Es wird automatisch die Gnade angewandt, denn anders kann es nicht funktionieren.

Hier geschieht etwas so großes, dass wir eigentlich sagen müssten: In Wahrheit ist der Taufende Gott selbst. Die Menschen, die die Taufe vollziehen, tun das mit Gottes Vollmacht. Wie Jesus hier ja sagt: „Macht mal!“

Aber die Leistungen und Veränderungen, die mit der Taufe einhergehen, kommen direkt und ohne Umwege von Gott.

Warum so dreieinig ausgedrückt

Diese Beschreibung des Taufens auf drei verschiedene Namen haben wir nur hier bei Matthäus.

Weil Matthäus nämlich für Juden geschrieben hat.

Und die Juden kannten aus dem Alten Bund auch eine Taufe, nämlich die Taufe auf Mose, die den Proselyten angeboten wurde.

Damit wurde der Proselyt unter das Gesetz gestellt.

Folglich muss Matthäus jetzt den Juden erklären, dass diese Taufe, die Jesus einsetzt, einen ganz anderen Charakter hat:

  • Sie geht auf den Namen des Vaters. Das ist absolut neu. Im Alten Bund war Gott nicht „Vater“, und die Gläubigen waren nicht seine Kinder. Darum muss das hier betont werden, dass mit der Taufe ein Kindheitsverhältnis entsteht. Es ist eine Verpflichtung auf eine Person, nicht auf ein Buch.
  • Die Taufe geht auf den Namen des Sohnes. Damit geht die Taufe von einem endgültig geschehen Opfer aus, von einem neuen, durch Auferstehung geschaffenen Leben und all dem, was noch mit Jesus zusammenhängt. Das mussten die Juden wissen: Da sitzt jetzt einer auf dem Thron, der da vorher nicht saß.
  • Die Taufe geht auf den Heiligen Geist, durch den ab jetzt das Reich Gottes weitergebaut wird. Die Methode zum Bau des Reiches ist nicht mehr der Gehorsam zum Gesetz, sondern die Methode ist das Innewohnen Gottes im Menschen. Es wird auch nicht mehr mit natürlichen Mitteln gebaut, sondern mit übernatürlichen. Und der Heilige Geist steht nicht mehr nur einigen ausgewählten Propheten zu, sondern jedem Gläubigen.

Von daher also: Vergessen Sie die Formel.

Aber vergessen Sie nicht, den Täuflingen immer wieder zu erklären, was geschieht. Welcher Reichtum jetzt über sie hereinbrechen will.

Die ganzen himmlischen Schätze, die gesamte Macht Gottes steht den Gläubigen jetzt zur Verfügung.

Das Große, das in der Taufe geschieht, geschieht nicht durch die richtige Formel, auch nicht, wenn die Formel auf lateinisch gesprochen wird.

Das Große geschieht durch Gott, es geschieht fast unsichtbar, und es ist übernatürlich.