Offenbarung 7,1 Windstille

Dieser Artikel erklärt, wer oder was die 4 Winde der Erde sind, und warum sie angehalten werden.

Ja, das hätten Sie wohl gerne. Dass der Sturm, der gleich losbricht, nun endlich das Gericht über die Sünde und so weiter ist.

Aber bedenken Sie: Das Buch ist noch nicht offen.

Solange das 7.Siegel noch zu ist, gibt es keinen Vollzug des Inhalts des Buches. Der Inhalt des Buches wird erst rechtsverbindlich, wenn das Buch geöffnet ist.

Die Winde, die hier angehalten werden und die nach Vers 3 der Erde, dem Meer und den Bäumen schaden können, haben mit der Endzeit und dem Endgericht oder ähnlichen Vorgängen nichts zu tun.

Es handelt sich auch nicht um die Winde des Himmels, welche in den späteren Propheten gelegentlich vorkommen und dort tatsächlich so etwas wie ein „Gericht“ ausüben.

Hier in der Offenbarung sind es die Winde der Erde.

Und diese Winde richten sich nur – siehe Vers 3 – gegen leblose Materie. (Pflanzen galten im alten Orient nicht als Lebewesen.)

Der Fluch pausiert

Diese Winde der Erde sind nicht neu. Sie werden hier in der Offenbarung nicht als innovatives Feature eingeführt, welches für eine neue Stufe des Gerichtes sorgt.

Sondern sie werden endlich mal angehalten.

Diese Winde sind das, was in Genesis 3,17 als „Fluch über die Erde“ genannt ist: Dass dieser Planet einfach nicht ordentlich funktioniert. Dass der Mensch in seinem Leben ständig gegen hunderte von Widerständen zu kämpfen hat.

Aber jetzt, jetzt kommt doch dieser Ostengel. Der kommt wie die Sonne im Osten von unten: Eine Sonne geht auf. Und wenn man mal bedenkt, dass diese Versiegelung in Wahrheit ja gar nicht stattfindet: Sie ist nur ein Bild. Dann sagt das ganze Bild, dass diese Kenntlichmachung der Gläubigen als Gottes Eigentum ein so bedeutender Vorgang ist, dass er ohne den Einfluss des „unreinen“ Fluches vonstatten gehen soll.Offenbarung 7,1

Schon allein deshalb, damit nicht der Eindruck entsteht, es könnte jemand vergessen werden oder die Versiegelung könnte in irgendeiner anderen Weise unvollkommen sein, weil wegen des Fluches das übliche Durcheinander herrscht.

Es wäre so etwas wie unwürdig, wenn der Fluch über die Erde gerade am Wirken ist, und dann kommt der Engel und würgt den Fluch ab, weil jetzt ja die Versiegelung geschehen soll. Also dass der Engel sich sozusagen erstmal gegen den Fluch durchsetzen muss, damit er die Versiegelung durchführen kann.

Anders, ganz anders

Die Versiegelung ist etwas wesensmäßig völlig anderes als der Fluch. Durch die Versiegelung werden die Auswirkungen des Fluches auf die Gläubigen teilweise abgeschafft: Es muss jetzt alles zum Vorteil der Gläubigen dienen (Römer 8,28). Wer auf der Seite des Siegers steht, kann nicht verlieren.

Und wir machen so etwas völlig neues wie die Versiegelung nicht mitten im laufenden Geschäft, nebenbei. Während alle möglichen anderen Dinge nebenher laufen.

Und so wie bei der Öffnung des siebten Siegels (und damit des gesamten Buches) im Himmel eine halbe Stunde Schweigen eintritt, so tritt auch hier eine Pause ein: Nicht im Himmel, aber auf der Erde. Nicht im Reich Gottes, sondern im Reich des Fluches.

Täglich oder wöchentlich

Natürlich hat die Versiegelung nicht zu einem ganz bestimmten Datum stattgefunden. Sie findet immer dann statt, wenn ein Mensch Gottes Eigentum wird. Es gibt Bibelstellen, die beschreiben die Versiegelung als den Erhalt des Heiligen Geistes.

Folglich wird der Wind natürlich auch nicht an einem gewissen Datum angehalten. Sondern das Anhalten der Winde ist genauso eine ständige Möglichkeit wie das Versiegeln als Gottes Eigentum.

Will uns das was sagen?

Wenn ein Mensch zu Gott gehören will und Gott ihn also versiegeln will, dann kann das niemand verhindern.

Es soll für den Willen Gottes keinen ernsthaften Gegenwind geben.

Oder anders gesagt: Der Wille Gottes wird sich durchsetzen. Komme was wolle. Es gibt keine andere Möglichkeit.

Rechnen Sie also mit dieser Möglichkeit.

Sonst verrechnen Sie sich.