Offenbarung Kapitel 21 - Warum der Himmel durchsichtig ist

Nach der Beschreibung in der Offenbarung ist das neue Jerusalem durchsichtig. Das Baumaterial der Mauer ist Jaspis, was wie ein durchsichtiger Kristall beschrieben wird, die restliche Stadt ist aus Gold, das so rein ist, dass es durchsichtig ist.

Zu dieser Durchsichtigkeit kommt ein immerwährendes kräftiges Licht. (Durchsichtigkeit bei Dunkelheit würde uns nicht viel nützen.)

Auf der ersten Ebene heißt das, das es im Neuen Jerusalem keine Geheimnisse mehr gibt. Es gibt auch keine geheimen Seiten Gottes mehr. Es gibt keine Rätsel mehr. Es gibt keine Fragen oder Unklarheiten mehr. Was Paulus ja schon im Kapitel über die Liebe gesagt hat: 1.Kor 13,12

12 Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin.

Wenn man bedenkt, dass dieser Teil der Bibel eigentlich nicht geschrieben wurde, damit wir Informationen über den Himmel sammeln – denn es gibt dort in Wahrheit weder eine Stadt­mauer noch eine Straße – sondern damit wir von der vollendeten Gemeinde auf die zur Zeit bestehende Gemeinde schließen, dann beschreibt die Durchsichtigkeit der Gemeinde das, was wir in den Gemeinden heute in der Regel nicht haben: Durchblick.

Es ist auch heute schon durchaus im Sinne Gottes, dass man ihn erkennt. Eph 3,18-19

18 damit ihr imstande seid, mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite und Länge und Höhe und Tiefe ist, 

19 und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit ihr erfüllt werdet zur ganzen Fülle Gottes.

Jesus hat seinen Jüngern schon gesagt, sie würden die Wahrheit erkennen, und er legt Wert darauf, dass wer Jesus sieht, dass der Gott sieht. Und das letzte Buch der Bibel heißt „Offenbarung“, nicht „Verheimlichung“. Und Jesus begründete seine Freundschaft zu den Aposteln mal damit, dass sie wissen sollen, was er tut: Joh 15,15

15 Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der Sklave weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe.

Und die Garantie für Gebetserhörungen bezieht sich ja auch auf Gebete um Weisheit und Erkenntnis.

Die Durchsichtigkeit der vollendeten Gemeinde weist also auf die Transparenz in der heutigen Gemeinde hin, die sicher auch unter den Gemeindegliedern bestehen soll, aber die vor allem bezüglich der Belange Gottes gilt. Man kann so viel von Gott erkennen und entdecken, dass man auch in einem langen Leben damit nicht fertig wird und die gebotenen Möglichkeiten nicht ausschöpfen kann.