Offenbarung 21,22 - Warum ist im Neuen Jerusalem keinen Tempel mehr gibt.

Im AT konnte Gott nicht direkt neben dem Menschen wohnen, weil der Mensch sündig war. Darum war es für den Menschen schwierig, Gott zu begegnen.

Sieht man am Erschrecken derjenigen, die Gott in früherer Zeit persönlich oder durch einen Engel besucht hat.

Wer Gott begegnen wollte, musste zum Tempel in Jerusalem, und er musste dort eine Reihe von kultischen Regeln einhalten, um Gott wenigstens ansatzweise begegnen zu können.

Im Himmel wird die Nähe zu Gott absolut sein, grenzenlos. Sie wird möglicherweise sogar so grenzenlos sein, dass wir in irgendeiner Form mit Gott verschmelzen, dass es keinen Unterschied mehr zwischen Gott und uns gibt – 1.Jh 3:2 sagt etwas darüber.

Dasselbe sehen wir heute schon in der unvollendeten Gemeinde. In den Briefen des NT gibt es jede Menge Stellen, die beschreiben, dass Gott in mir wohnt, dass ich als Mensch (und manchmal auch die Gemeinde) ein Tempel Gottes oder des Heiligen Geistes bin. Da ist also sowohl die räumliche Trennung von Gott schon aufgehoben als auch z.B. die Trennung der Wirksamkeit: Wann handele ich, und wann handelt Gott durch mich?

Und schon im ursprünglichen Paradies wusste die Schlange, dass es möglich ist, so zu sein wie Gott, und dass sie den Menschen das versprach, war keine Lüge. Gott hat die Menschen dann aus dem Paradies rausgeworfen, um zu verhindern, dass sie ihm noch ähnlicher werden: Also dass sie nicht nur Gut und Böse unterscheiden können, sondern auch vom Baum des Lebens essen und ewig leben. Dieses Problem hat sich durch das Opfer Jesu erledigt.

Der Himmel, also die vollendete Gemeinde, muss eine Steigerung der unvollendeten Gemeinde sein. Und wenn der Tempel in der unvollendeten Gemeinde schon kaum von den Menschen und von Gott zu trennen ist, so muss die Gemeinschaft zwischen Gott, Mensch und Tempel in der vollendeten Gemeinde ja noch viel perfekter sein.

Darum gibt es im Neuen Jerusalem keinen Tempel.