Offenbarung 4, 8-11 Was reden die bloß?

Sicher: Wenn man Politikern manchmal bei ihren öffentlichen Verlautbarungen zuschaut, dann geht es einem genauso.Offenbarung 4,8

Man fragt sich: Was machen die da?

Aber hier ist es ja nicht besser: Die 4 lebendigen Wesen reden, und die Ältesten reden. Die Ältesten legen fortwährend ihre Siegeskränze vor dem Thron Gottes nieder, und bei all dem sprechen sie Gott zwar auch als Gott an, aber als wenn die Leser nicht wüssten, wer Gott ist, beschreiben sie ihn auch noch als den, „der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit“ und als den „der da war und der da ist und der da kommt“, und das auf so impertinente Weise, dass mein Deutschlehrer seinen Rotstift an dieser Stelle leergeschrieben hätte.

Kurz gesagt: Alle zusammen versuchen zu erklären, wie total und allumfassend Gott ist.

Die Ältesten fassen das in Vers 11 auch in Worte zusammen, aber das, was sie eigentlich erklären wollen, ist so vollumfänglich und ohne auch nur den Hauch einer denkbaren Ausnahme, dass man versucht, diese Totalität auf verschiedene Art und Weise darzustellen.

  • Die 4 lebendigen Wesen, welche die Schöpfung symbolisieren, haben überall Augen. Das heißt nicht, dass die Schöpfung alles sieht, sondern das meint, dass die göttliche Schöpfung überall Einfluss nimmt, überall die Finger drin hat. Man konnte das aber nicht anders darstellen als durch Augen, und auch wir verstehen das heute ja so, dass wenn der Chef unserer Firma seine Augen überall hat, dass er dann überall Einfluss nimmt.
  • Die 4 lebendigen Wesen sind vom Thron nicht ordentlich getrennt. Sie sind Teil des Thrones Gottes und auch nicht. Der Thron Gottes wirkt in jeden Stein, jeden Planeten, jede Mikrobe und jedes Atom. Gott und die Bestandteile der materiellen Welt sind nicht voneinander zu trennen.
  • Es gibt keinen Moment in der Zeit, in dem Gott nicht vollständig gegenwärtig ist. Wir wissen, dass das damit zusammen hängt, dass Gott die Zeit geschaffen hat, sie also ein Teil der Schöpfung ist, und damit schließt sich der Kreis zu den ersten beiden Punkten. Nichts und niemand entzieht sich Gott niemals. Es gibt keine Sekunde in der Weltgeschichte, die aus Gottes Einfluss herausfällt.
  • Ruhm, Ehre, Dank und Macht werden Gott (sozusagen als Opfer) dargebracht, denn alle diese Dinge hängen mit der Schöpfung zusammen. Wir können für nichts anderes danken als für die Schöpfung, denn etwas anderes haben wir nicht. Selbst wenn wir Ehre von anderen Menschen bekommen, bekommen wir sie wegen unseres Umgangs mit der Schöpfung, und wir bekommen sie von Geschöpfen. Und sogar die Ältesten, die ja die Gläubigen vertreten und die einen Teil ihrer Macht (wenn es gut läuft) direkt von Gott bekommen (der Heilige Geist ist per se unabhängig von Schöpfung, auch wenn er vermutlich nur innerhalb der Schöpfung wirkt), legen ihrerseits diese Macht Gott zu Füßen, denn selbst bei der nicht-geschöpflichen Macht hat nur Gott seine Finger im Spiel und niemand sonst.

Wir finden die Folgerungen aus diesen Tatsachen auch bei Paulus. Wenn er sagt, dass wir allezeit für alles danken sollen (Epheser 5,20), dann eben aus dem Grund, dass es kein Molekül auf der Welt gibt, in dem nicht Gottes Thron mit drinsteckt. Wem sollten wir danken, wenn nicht Gott?

Und wenn Paulus erklärt, dass alle Dinge auf der Welt zum Vorteil der Gläubigen sein müssen (Römer 8,28+31), dann eben deshalb, weil kein Ding und kein Lebewesen unabhängig von Gott existieren kann und sich nichts und niemand der Lenkung durch Gott entziehen kann.

Und weil es für alle diese Zusammenhänge keine brauchbaren Ausdrücke in der menschlichen Sprache gibt, darum hat man versucht, diese Gegebenheiten in diesem Video von Ältesten und lebendigen Wesen darzustellen.