1.Korinther 7,23 Werden Sie nicht Sklave wenn Sie Sklave sind!

Da hat der Paulus natürlich mal wieder einen Bock geschossen.

Dass er den Sklaven sagt, sie sollen nicht Sklaven von Menschen werden.

Boah, Paulus! Das sind die schon längst!

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Wenn wir mal davon ausgehen, dass Paulus seine Briefe vor dem Absenden noch einmal durchgelesen hat, könnte es ja doch sein, dass er hier ein Wortspiel gemacht hat und nicht einen völligen Blödsinn schreiben wollte.

Immerhin ist die Begründung des Paulus für seine Aufforderung ja auch, dass jemand einen Preis für diese Sklaven bezahlt hat.

In bar.

Und offenbar war dieser Jemand kein Mensch, sonst könne Paulus nicht schreiben: „Werdet nicht Sklaven von Menschen“.

Der Christ gehört also ohnehin jemandem, und diese Besitzverhältnisse sind vorrangig vor irdischen Besitzverhältnissen.

Sie sind auch vorrangig vor mangelnden Besitzverhältnissen, also vorrangig vor Freiheit.

Des Befehls Ursache

Wenn nun also der Sklavenhalter dem Sklaven einen Befehl erteilt, hat der Sklave nicht dem Sklavenhalter zu gehorchen, sondern Gott.

Gott will aber nicht, dass man dem Sklavenhalter gerade so gehorcht, dass es ausreichend ist, damit man nicht bestraft wird.

Sondern man soll den Sklavenhalter „lieben“.

Sich für das Wohl des Sklavenhalters einsetzen.

Irgendwelche Ideen, die Sie in Büchern über haushaltsnahe Psychologie gelesen haben, können Sie an dieser Stelle vergessen: Es ist nicht Ihr Job, darüber zu bestimmen, dass es doch zum Wohl des Sklavenhalters ist, wenn er nicht mehr Sklavenhalter ist. Dann fühlt der sich doch besser. Dann schläft der ruhiger.

Das Wohl des Sklavenhalters bestimmt der Sklavenhalter. Ist völlig subjektiv, logo.

Aber die Welt ist nun mal in weiten Teilen subjektiv, nicht objektiv.1.Korinther 7,23

Da der Sklave nun aber – wegen der Erlösung – nicht mehr Sklave des Sklavenhalters ist, sondern Sklave Gottes, hat er nicht irgendwelche kruden psychologischen oder humanistischen Ideen umzusetzen, sondern den Willen Gottes.

Und die Aufgabe, Licht der Welt und Salz der Erde zu sein, gilt auch gegenüber dem Sklavenhalter. Diese Aufgabe gilt nicht nur, wenn der Gouverneur dem Sklavenhalter gegenübertritt, also von oben nach unten, sondern die Aufgabe gilt auch für den Sklaven gegenüber seinem Halter.

Der Sklave hat sich also möglichst so zu verhalten, dass der Sklavenhalter sich freut.

Die Freiheit des Sklaven

… oder des Ehepartners oder des Soldaten oder des Sozialhilfeempfängers besteht also darin, dass er nicht mehr Opfer ist.

Der Sklave ist so frei, dass er nicht mehr von Gegnern oder Feinden umgeben ist.

Der Sklave wird auch nicht mehr von unfähigen Autofahrern regiert oder kompetenzbefreiten Beamten. Er wird nur noch von Gott regiert.

Man ist nicht mehr Opfer.

Weil man aus diesem Hierarchie-System draußen ist.

Meine Laune oder meine Lebenshaltung bestimmt Gott, nicht mehr der Unfähige oder Bösartige oder Oberflächliche.

Man braucht auch sein Autoritätsproblem nicht mehr auszuleben und jedes Mal ein Problem haben, wenn irgendjemand etwas bestimmt, was man dann machen soll.

Der Einzige, der hier noch etwas zu bestimmen hat, ist Gott.

Und Gott bestimmt, dass es dem anderen gut gehen soll.

keine Option

Und all dieses ist keine Option.

In der Psychologie wird uns die Tatsache, dass wir uns nicht mehr von außen beherrschen lassen müssen, als Option für ein selbstbestimmtes Leben angeboten.

Bei Gott ist ein Muss.

Ein Gebot.

Wir sind erkauft. Mit Barzahlung. Man kann sich nicht von Jesus freikaufen lassen und sich dann weiterhin als Sklave von irgendwem anders verhalten.

Der fromme Mensch würde sagen: Das ist Sünde.

Und er hat recht.

Wenn Ihnen das nicht passt, dann lassen Sie sich halt nicht freikaufen.

In dem Fall können Sie Sklave sein von wem Sie wollen. (Die Realität ist: Sie werden in diesem Fall Sklave von mindestens 25 Personen oder Vorgängen.)

Ist aber die Frage, ob Sie Ihre Sklavenhalter dann frei wählen können. In der Regel wird es so sein, dass nicht Sie das Problem haben, sondern das Problem hat Sie.

Zusammenfassung

Werden Sie also nicht Sklave von Menschen. Es ist nicht nur Sünde. Es ist auch das Blödeste, was Sie tun können.

Warten Sie nicht, dass andere Sie glücklich machen.

Machen Sie diejenigen glücklich, von denen Sie eigentlich erwarten, dass die ihnen diesen Service angedeihen lassen.

Verlassen Sie die Opferrolle.

Sie wurden freigekauft.