1.Korinther 11,4+5 wir entehren unser Haupt

Also los: Wer fängt an?

Wie bitte entehrt man sein Haupt?

Verweigerung, die Haare zu waschen? Grässliche Färbung? Scheußlicher Hut?

Das Beispiel vom Soldaten

Wenn der General im Krieg die Anweisung gibt, die Abteilung A habe über das Industriegebiet anzugreifen und die Abteilung B über den Fluss, und der Soldat C nun sagt: „Wie, über das Industriegebiet? Durch die schlechte Luft, und den ganzen Tag diese schäbigen Fabrikgebäude sehen? Kommt gar nicht in Frage! Und über den Fluss schon gar nicht, da bekomme ich vielleicht nasse Füße, wenn ich diese Pontonbrücke betrete, und bis ich die Schuhe dann wieder trocken habe! Niemals! Aber da hinten, da gibt es Wiesen mit schönen Sommerblumen und idyllische Waldwege. Ich greife von dort an.“

Dann ist dieser Soldat sicher keine Ehre für seine Armee und für seine Vorgesetzten. Sondern er ist eine Schande, er entehrt seinen General, er macht seine Armee lächerlich.

Der Mann entehrt sein Haupt

Der verheiratete Mann symbolisiert in unseren Zusammenhängen den Christus. Der Christus hat aber niemanden über sich. Er ist souverän. Er sitzt auf dem Thron. Gott hat ihm alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

Wenn der Mann jetzt in der Vollmacht des Christus handelt (also betet oder weissagt), und dabei so tut, als sei der Christus gar nicht souverän, sondern habe einen Bestimmer über sich (ein Haupt), dann ist das für den Christus eine Beleidigung. Er wird entehrt.

Die Frau entehrt ihr Haupt

Die verheiratete Frau symbolisiert in unseren Zusammenhängen die Gemeinde. Die Gemeinde definiert sich aber darüber, dass sie dem Christus untertan ist. (Der Christus ist das Haupt des Leibes.) Die Gemeinde ist nicht souverän. Sie ist angewiesen auf den Willen und die Kraft des Christus.

Wenn die Frau jetzt in der Vollmacht des Christus handelt (also betet oder weissagt), und dabei so tut, als sei sie souverän und brauche auf niemanden zu hören, dann verachtet sie den Christus, der der Herr der Gemeinde ist.

Es hängt an der Vollmacht

Wenn der Soldat als Privatperson über die idyllischen Waldwege geht, entehrt er keineswegs seinen General oder seine Armee. Wenn er es aber als Teil der Armee tut, macht er die Armee lächerlich.

Solange die Frau oder der Mann als eigenständige, unabhängige Personen handeln, können sie sich auf den Kopf setzen, was sie wollen. Basecap, Tirolerhut oder gar nichts, alles geht. Wobei nicht die Kopfbedeckung das Wichtige ist, sondern die Haltung, die jene symbolisieren.

Wer also betet: „Oh Gott, ich möchte gerne eine Rolex!“ der kann jede beliebige Haltung annehmen oder, um im Bild von Paulus zu bleiben, er kann mit seinem Kopf machen, was er will. Ein solches Gebet kann man nicht im Namen Jesu beten, das betet man in seinem eigenen Namen.

Wenn sie aber im Namen Jesu beten oder weissagen (weissagen geht überhaupt nicht anders als im Namen Jesu), indem sie also die göttliche Vollmacht benutzen, dann ist die Haltung entscheidend. Darum schreibt Paulus über das Beten der Männer 1.Tim 2,8

8 Ich will nun, dass die Männer an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben, ohne Zorn und zweifelnde Überlegung;

Die Männer vertreten oder symbolisieren hier den Christus: heilig, sachlich, gewiss.

Vorgehensweise zur Entehrung:

Hier kommt der Lifehack. Wie macht man es? Wie entehrt man sein Haupt?

  1. Man betet so, als habe der Christus nicht alle Macht. Als sei man sich seiner nicht gewiss. Als ob es sein könnte, oder auch nicht. Als könne Jesus das Gebet erhören, oder auch nicht. Als sei das Erbetene möglich, oder auch nicht. Sowas beleidigt den Christus ausgesprochen gründlich.
  2. Man betet so, als habe man niemanden über sich, dem man untertan zu sein hat. Als sei der Wille Gottes gar nicht entscheidend, sondern nur unserer. „Lieber Gott, schick uns Suchende ins Gemeindehaus.“ Als gäbe es kein „gehet hin in alle Welt“. „Lieber Gott, lass den gebrochenen Arm von Schwester Hiltrud wieder heilen.“ Als wenn es für Schwester Hiltrud keinen dringenderen Willen Gottes gäbe als einen heilen Arm. Man betet zum milliardenfachen Milliardär und bittet um ein paar Gummibärchen, denn wer braucht schon Milliarden.

Man entehrt das Haupt der Gemeinde, wenn man es auf die eine oder andere Art und Weise nicht für voll nimmt.