2.Korinther 5,11 Nebenabsichten
„Ich bin Gott offenbar geworden“, sagt Paulus.
Seltsame Aussage. Wo Gott doch sowieso alles weiß.
Aber die Anschuldigung der Korinther lautete: Der Paulus hat Nebenabsichten.
Der belabert die Leute wegen Gott nicht aus reinen Motiven.
Sondern …
- vielleicht hat er eine schwere Sünde in seinem Leben, die er nicht aufgeben will, und nun will er Gott gegenüber Pluspunkte sammeln, indem er Leute auf Gottes Seite zieht.
- vielleicht will er wichtig sein. Hat einen Machtkomplex. Will immer in der ersten Reihe stehen und hält es in der zweiten nicht aus.
- vielleicht hat er ein Helfersyndrom. Fühlt sich nur gut, wenn er an der Rettung von Menschen beteiligt ist.
- vielleicht will er seiner Mama beweisen, dass er tatsächlich fromm und gottesfürchtig ist. Damit seine Mama ihn endlich akzeptiert.
Und da haben die Korinther etwas richtiges erkannt.
Die Nebenabsichten der Christen sind die große Katastrophe in den Gemeinden.
Dass man irgendetwas nicht hergeben will. Eine Angewohnheit, eine Sucht, ein Bedürfnis, einen unerfüllten Wunsch.
Dass man sich Gott oder sich selbst oder den Menschen gegenüber rechtfertigen muss: Fürs Rauchen, fürs Übergewicht, für die misslungene Ehe, für den Reichtum, für die Arbeitslosigkeit.
Das Motiv meines Handelns ist nicht die Liebe zu Gott, sondern die Liebe zu Gott plus etwas anderes.
Und da sagt Paulus hier: Das habe ich mit Gott ausgehandelt. Meine Nebenabsichten, die aus meiner Lebensgeschichte stammen, habe ich vor Gott ausgebreitet. Und habe sie auf eine Art und Weise mit Gott besprochen, dass Gott weiß, dass ich ihm aus reinen Herzen diene und nicht aus gemischtem.
Und er fügt hinzu: Eigentlich solltet ihr Korinther das in Eurem Gewissen, also da, wo ihr ganz innen drin die wirkliche Wahrheit wahrnehmt, da solltet ihr das ebenfalls wissen, dass ich keine Nebenabsichten habe.
Und darauf begründet sich ja der Erfolg und die Leistungsfähigkeit des Paulus: Dass er keinen Nebenkriegsschauplatz hatte.
Was versuchen Sie immer noch gegen Gott zu verteidigen?