Römer 15,4+5 Ende der Belehrung

Die Bibel will uns belehren, sagt Paulus in Vers 4. Dafür ist sie geschrieben.

So weit, so schlecht.

Hängt uns ohnehin schon zum Halse raus, die ewige Belehrerei. Irgendwelche Klugscheißer, die einen immer als dezent dumm hinstellen und angeblich selber den Durchblick haben.

Die Belehrung durch die Bibel soll nun dazu führen, dass wir Hoffnung haben. Zugegeben, das ist ein Lichtblick. Hoffnung ist mitunter ein nützliches Gut.

Und diese Hoffnung soll entstehen durch unser Ausharren (über das uns die Schrift ausführlich informiert hat) und durch die Ermunterung der Schriften. Soll wohl heißen: Die Bibel tritt uns in den Hintern.

Oder doch nicht.

Denn in Vers 5 ändert sich der Ton.

Ausharren und Ermunterung ist plötzlich nichts mehr, zu dem die Bibel mich ermahnt und das ich mittels Disziplin und Zusammenreißen realisieren muss.

Sondern Ausharren und Ermunterung sind Eigenschaften Gottes.

Damit kann ich sie mir aber nicht erarbeiten. Ich kann nicht göttlich werden durch Mühegeben.

Darum heißt es in Vers 5 auch: „Gott aber gebe euch …“.

Letztlich geht es in dem ganzen Absatz darum, dass wir besser sein müssen als die Welt. Nicht moralisch besser, sondern qualitativ. Das, was durch uns geschieht, soll nach Vers 6 und 7 dafür da sein, dass Gottes Herrlichkeit sichtbar wird.

Und Gottes Herrlichkeit wird nicht sichtbar durch mein Bemühen und meine Disziplin. Dadurch wird höchstens meine Fähigkeit zur Selbstkontrolle sichtbar.

Gottes Herrlichkeit kann nur durch Gott sichtbar werden. Ich verfüge nicht über diese Macht.

Ende der Belehrung?

Keineswegs.

Die Bibel belehrt mich, dass ich mich von Gott beschenken lassen soll. Dass ich die Hände aufhalten soll, damit Gott etwas hineintun kann.

Danke für die Hoffnung, Gott. Die von Vers 4. Jetzt aber mit Geschenkbändel.