Römerbrief, Kapitel 3

Im Kapitel drei beschreibt Paulus ab Vers 1, welchen großen Nutzen die Juden durch ihre Berufung (und damit durch die Beschneidung) haben, um ab Vers 9 zu erklären, dass sie überhaupt keinen Nutzen durch all dieses haben.

Der Vorteil der Juden ist, dass ihnen das Wort Gottes anvertraut worden ist. Die Absicht, die Juden zu Botschaftern seines Willens zu machen, hat Gott niemals aufgegeben, obwohl die Juden sich nicht als würdig erwiesen haben. Das hat etwas damit zu tun, dass Gott absolut zuverlässig ist und seine Zusagen immer einhält.

Dann geht Paulus darauf ein, dass man ihm vorwirft, zum Sündigen aufzurufen, weil je schlechter die Menschen sind, umso herrlicher sich Gottes Wesen dann gegen die Menschen abhebt. Und er erklärt, diese Argumentation sei Quatsch.

Von Vers 9 bis Vers 18 führt Paulus nur den Beweis, dass die Juden genauso schlecht sind wie die Heiden, dass sie sich charakterlich oder moralisch in keiner Weise von den anderen Menschen abheben.

Ab Vers 19 erklärt Paulus zuerst, dass alle die soeben zitierten Bibelstellen natürlich die Juden meinten, denn das Gesetz, aus dem die Zitate sind, war das Gesetz für die Juden. Die pakistanischen Gesetze gelten in Pakistan, aber nicht in Chile. Das jüdische Gesetz redet über die Juden, nicht über die Chinesen. Dass die Heiden „schlecht“ waren und Gott nicht gefallen konnten, war sowieso klar, aber die Juden waren es genauso – obwohl sie das Gesetz hatten! Das Gesetz zu halten bringt also bezüglich der Zuwendung Gottes gar nichts, sondern wenn man Gottes Zuwendung will, kann man sie nur dadurch bekommen, dass man daran glaubt, dass Gott sie verschenken will.

Im Vers 26 hat Paulus die Kurve zurück zu Vers 4 geschafft, indem er wieder belegt, dass Gott ehrlich, wahrhaftig und treu ist, seine Zusagen hält und niemals korrigieren muss. Um diesen Zustand aber halten zu können, muss Gott allen Menschen ihre Unzulänglichkeiten vergeben, also Gott muss die Menschen sozusagen dazu fähig machen, seine Zuwendung überhaupt zu empfangen. Und da die Menschen durch das Gesetz diese Kompatibilität zu Gott nicht erreichen können, müssen sie diese durch das Glauben an Gottes Gnade erreichen. Das ist, was Paulus in den Versen 19 bis 26 ausführt.

Ab Vers 27 stellt Paulus 4 Fragen und beantwortet sie auch, wobei die Verseinteilung der heutigen Bibel ungünstig ist, denn die zweite Frage beginnt bereits in Vers 27, die Antwort wird dann in Vers 28 begründet.

Am Ende stellt Paulus mit der letzten Frage fest, dass das Gesetz keinesfalls aufgelöst wird, sondern im Gegenteil bestätigt wird. Denn all das, was das Gesetz über das Wesen Gottes und das Wesen der Menschen sagt, wird durch das Neue Testament bestätigt. Selbst die Art und Weise, wie man letztlich die Kompatibilität zu Gott erreicht, hat sich nicht geändert, denn das hat Paulus gerade lang und breit erklärt und wird es anhand von Abraham im nächsten Kapitel noch weiter erklären, dass man den Zugang zu Gott nur durch den Glauben bekommt, nicht durch Leistung.