Angst

Natürlich gibt es eine Art von Angst, die lebenserhaltend ist: Die Angst vor heißen Herdplatten, freilaufenden Löwen und dem Überqueren einer vierspurigen Autobahn. Von dieser Angst, die ohnehin nur einen geringen Prozentsatz der menschlichen Angst ausmacht, ist hier nicht die Rede.

Wenn die Bibel von Angst redet, redet sie von der Angst, die das Leben einschränkt und die Lebensqualität herabsetzt. Das trifft auf 95% der Ängste eines Bürgers der westlichen Welt zu, und darum kann man im reichsten Land der Welt leben und vom Glück und von einem optimalen Leben weit entfernt sein.

Da Angst das Gegenteil von Vertrauen zu Gott ist, ist die Bibel von vorne bis hinten gegen die Angst, und Gott hat alles Mögliche unternommen, um seine Leute von der Angst zu befreien. Um genau zu sein: Gott behauptet, dass Angst und Sorge für seine Gläubigen überflüssig sind. Ja, Gott rückt diese Dinge sogar in die Nähe von Sünde, weil sie eben ein mangelndes Vertrauen zu Gott dokumentieren.

Denn die Zusagen, die Gott seinen Leuten gemacht hat, sind nun mal so, dass alles, was den Gläubigen passiert, auf jeden Fall zu ihrem Vorteil ausgehen wird, und dass Gott für seine Gläubigen ein gelungenes, optimales Leben vorgesehen hat. Und wenn man diesen Zusagen Gottes vertrauen würde, dann müsste man ja tatsächlich keine Angst und keine Sorge mehr haben.

Und wenn Sie diesen Artikel für wenig empathisch und mitfühlend halten, dann haben Sie Recht.

In Mt 6,30 und 14,30 nennt Jesus Angst und Sorgen „Kleinglauben“.

Und dann können wir uns hier nicht hinstellen und der Angst mitfühlend das Wort reden.