Abendmahl: muss es ungesäuertes Brot sein?

Ja, da kann man Grabenkämpfe austragen!

Man kann doch nicht am Abendmahl teilnehmen, wenn es nicht richtig ist!

(Es ist ja schon schlimm genug, wenn es „Abendmahl“ genannt wird. Es muss doch nach 1.Korinther 11,20 „Herrenmahl“ oder „Mahl des Herren“ heißen!)

Nun ist es sicher nicht zielführend, wenn man beim Abendmahl Kaffee und Kuchen reicht anstelle von Brot und Wein. Brot und Wein haben eine gewisse symbolische Bedeutung, die in Kaffee und Kuchen nicht mehr wiedergeben wird.

Und zweifellos kann man davon ausgehen, dass Jesus bei der Erfindung des Abendmahls

  • ungesäuertes Brot verwendet hat, weil es zur Zeit des Passah keinen Sauerteig in jüdischen Häusern geben durfte
  • alkoholhaltigen Wein herumreichte, weil es unvergorenen Traubensaft damals nicht gab. (Selbst unser heutiger, pasteurisierter, geklärter und unter modernen hygienischen Methoden hergestellter Traubensaft gärt nach dem Öffnen der Packung im Kühlschrank (!) nach ca. 16 Tagen.)

Die Frage, wie genau das Brot und der Wein beim Abendmahl den Substanzen zu entsprechen habe, die Jesus damals verwendet hat, ist insofern hinfällig, da die damaligen Eigenschaften des Brotes durch das Passahmahl vorgegeben waren. Das Passahmahl gehört aber zu den Schatten und Vorbildern des neuen Reiches, nicht mehr zum neuen Reich selber.

Folglich wiederholen wir beim Abendmahl nicht das Passahmahl und müssen auf die damit verbundenen Speisevorschriften auch keine Rücksicht nehmen.

Aber eben doch: ungesäuert!

Falls der Sauerteig Sie aber trotzdem stört, dann haben Sie völlig recht. Handeln Sie zügig, z.B. nach dieser Bibelstelle: 1.Kor 5,7-8

7 Fegt den alten Sauerteig aus, damit ihr ein neuer Teig seid, wie ihr ja bereits ungesäuert seid! Denn auch unser Passahlamm, Christus, ist geschlachtet. 

8 Darum lasst uns das Fest feiern, nicht mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit und Wahrheit!

Das Fest, das Sie laut Vers 8 feiern sollen, ist hierbei nicht der Gottesdienst und nicht das Abendmahl, sondern Ihr ganzes Leben.

Und Paulus fordert hier nicht die Beseitigung des Sauerteigs vom Brotteller, sondern aus dem Herzen der Christen.

Auch Jesus selbst hat nicht vor dem Sauerteig auf dem Teller gewarnt, sondern vor dem Sauerteig der Pharisäer, der Sadduzäer und des Herodes.

Und damit vor dem Einfluss heuchlerischer, rechthaberischer, gesetzlicher und egoistischer Menschen auf die Gläubigen.

Und die Feststellung Jesu in Matthäus 15,11 sagt, dass nicht das den Menschen verunreinigt, was in den Mund hineingeht, sondern was herauskommt.

Falls Sie also falsches Brot beim Abendmahl serviert bekommen, ist das nicht so schlimm.

Falls Sie aber Falschheit im Herzen haben, dann ist das sehr schlimm, und das nicht nur sonntags.

Seien Sie also munter und engagiert gegen Sauerteig!

Aber an der richtigen Stelle.