Usa – warum er sterben musste

Nachdem die Bundeslade fast 70 Jahre im Haus von Abinadab gestanden hatte, holte David sie nach Jerusalem, damit er in der Gegenwart Gottes leben und regieren konnte.

Die Geschichte steht in 1.Chronik 13,6 und 2.Samuel 6,1.

Unbedeutend für die Diskussion um Usas Tod ist die Frage, ob er Levit war oder nicht. Denn selbst die Leviten durften die Bundeslade nicht berühren. Steht in Numeri 4,15.

Unbedeutend ist auch, ob Usa über die gesetzlichen Regelungen informiert war, gegen die er verstieß. Es geht letztlich nicht um den Bruch einer Regel, sondern um Missverständnis über die Person Gottes.

Ursächlich sind folgende Faktoren:

  1. Die Bundeslade hätte gar nicht auf einem Wagen transportiert werden dürfen. Obwohl man David zugute halten muss, dass er einen fabrikneuen Wagen nahm, damit der Wagen nicht verunreinigt war durch irgend etwas, das vorher auf ihm transportiert worden war. Aber die Anweisung im Gesetz lautet, die Bundeslade habe an den Stangen transportiert zu werden, die niemals abgenommen werden durften. (Salomo hat die Stangen dann sogar im Allerheiligsten des Tempels drangelassen, 1.Könige 8,8).
  2. Usa war ganz offensichtlich kein Priester. Aber so nah ran an Gott, dass sie die Bundeslade berühren durften, durften nur die Priester. Gott ist ziemlich heilig. Der Name, mit dem die Bundeslade in diesen Abschnitten benannt wird, macht das deutlich.
  3. Gott braucht niemanden, der ihn rettet oder segnet. Wenn Gott und Menschen aufeinander treffen, ist immer Gott der Rettende und Segnende, niemals der Mensch. Das war letztlich der Affront, der Usa vorgeworfen wurde, und das ist die Lektion, die David in den nächsten Wochen lernen musste. Denn als die Bundeslade dann bei Obed-Edom stand, wurde dieser in ganz unvorstellbarer Weise gesegnet.

Der Schreck, den David bekam und der ihn veranlasste, die Bundeslade doch nicht nach Jerusalem holen zu wollen, war darin begründet, dass David sofort merkte, dass auch er einigen Dreck am Stecken hatte und dass, wenn Gott Vergehen so ernst nimmt, es vielleicht doch besser ist, wenn die Bundeslade nicht so nahe an Davids Lebensmittelpunkt steht. Erst die Ereignisse im Hause Obed-Edoms haben David die Wahrheit bezüglich dieser Dinge erkennen lassen.

Letztlich haben wir in diesen Vorgängen einen Fall von fehlgeleiteter Liebe zu Gott.

Wir können durchaus sagen, dass die Liebe eine Menge Sünden bedeckt (1.Petrus 4,8), wie wir auch im Leben von David sehen. Wenn die Beziehung zwischen Mensch und Gott aber falsch gesehen wird und daraus ein falsches Handeln entsteht, dann wird es kritisch. Sieht man übrigens auch in der Volkszählung von David, die eine reine Beziehungssünde gegenüber Gott war, oder an Ananias und Saphira, die nicht verstanden hatten, dass im Heiligen Geist Gott selber in der Gemeinde anwesend ist.

Usa hatte die Beziehung zwischen Gott und Mensch falsch eingeschätzt und gemeint, Gott hätte es nötig, von Usa gerettet zu werden.