Vollmachtsrede vom 7.3.2021

Markus 6,7 (ELB)

7 Und er ruft die Zwölf herbei; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister.

Das erste, was wir hier sehen, ist wieder das Wort „Vollmacht“.

Es wird in diesem Vers aber nur diejenige Vollmacht genannt, die in diesem Moment die größte ist. Und das hatten wir letzte Woche schon: Es handelt sich um einen direkten Angriff gegen den Teufel und gegen die Mächte der Finsternis.

Es werden nicht die Symptome angegriffen wie die Krankheit oder die schlechte Angewohnheit oder der böse Mensch, der mir etwas stehlen will.

Sondern das Böse wird direkt, ohne Verkleidung, nicht hintenrum angegriffen.

Und auch das hatten wir letzte Woche schon: Dieses Vorgehen war völlig neu. So etwas hatte es bisher noch nie gegeben.

Dass jemand den bösen Geistern direkt Befehle erteilen konnte, das war völlig neu.

Dass jemand so stark war, dass er sich mit dem Bösen direkt und ohne Umwege anlegen konnte, das war die absolute Revolution.

Wir werden am Ende des Abschnitts sehen, dass die Apostel noch viel mehr Vollmachten hatten. Aber diese war die extremste, die Neue, die alle anderen Vollmachten übertraf.

Markus 6,8–10 (ELB)

8 Und er gebot ihnen, dass sie nichts mit auf den Weg nahmen als nur einen Stab; kein Brot, keine Tasche, keine Münze im Gürtel, 9 sondern Sandalen untergebunden. Und zieht nicht zwei Unterkleider an!

Und keinen Projektor.

Und keinen schönen, günstig gelegenen Saal.

Und keine gute Soundanlage.

Dass das mit der Vollmacht gelingt, liegt nicht an der richtigen Methode oder an der richtigen Ausstattung oder am richtigen Platz oder am richtigen Setting. Es liegt nicht an dem Chor, der vorher singt, und nicht an der richtigen Kleidung des Bevollmächtigten.

Es liegt einzig und alleine an der Vollmacht, es liegt einzig und alleine an Gott.

Und falls sich irgendwer gefragt hat: Wer bezahlt das eigentlich?

Natürlich der, der den Auftrag gegeben hat.

Wer anschafft, zahlt.

Wenn die Apostel kein Brot und kein Geld mitnehmen sollen, dann heißt das, dass Gott sich selbstverständlich darum kümmern wird.

Wenn jemand tatsächlich eine Vollmacht hat, dann steht und fällt alles in diesem Zusammenhang mit Gott.

Wenn es schon im AT hieß: „Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“, dann gilt das bei dieser neuen Art der Bevollmächtigung ja wohl dreimal.

Markus 6,11 (ELB)

11 Und welcher Ort euch nicht aufnehmen und wo man euch nicht anhören wird, von dort geht hinaus und schüttelt den Staub ab, der unter euren Füßen ist, ihnen zum Zeugnis!

Wenn jemand eine Vollmacht hat, dann gibt es nicht mehr die herkömmliche Frage des Erfolges.

Im normalen Leben würde man sich beim Misslingen eines Vorhabens ja fragen, ob man vielleicht nicht gut genug war.

Ob man einen Fehler gemacht hat.

Ob es meine Schuld ist, dass es nicht gelungen ist.

In dem Moment, wo jemand aber tatsächlich eine Vollmacht hat, ist diese Frage hinfällig.

Darum haben sich Jeremia und Hesekiel nie gefragt, ob sie vielleicht lauter hätten reden sollen oder bessere Bilder hätten benutzen sollen oder ob die Tageszeit ungeeignet war.

Wenn einer kommt, der eine Vollmacht hat, und man hört nicht auf den, dann trägt man selber die Verantwortung.

Man kann dann nicht sagen: Der hat so eine hässliche Frisur gehabt. Oder der hatte einen sächsischen Dialekt.

Wenn Gott jemanden mit einer Vollmacht schickt, dann ist die Frage nach den Unvollkommenheiten dieses Menschen vom Tisch.

Die Vollmachten, alle drei

Ich hatte schon am Anfang darauf hingewiesen, dass die Apostel nicht nur die Vollmacht des direkten Angriffs gegen den Teufel hatten, sondern noch andere Vollmachten. Diese werden jetzt zum Schluss genannt: Markus 6,12–13 (ELB)

12 Und sie zogen aus und predigten, dass sie Buße tun sollten; 13 und sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie.

Diese Leute hatten eine Vollmacht für dieses Predigen, für diese Bekanntmachungen.

Das ist der Unterschied zwischen den Leuten, die unbedingt schon immer von Papua-Neuguinea geträumt haben und jetzt eine Gemeinde dazu kriegen, dass diese ihnen den Missionseinsatz dort bezahlt.

Diese Leute haben keine Vollmacht, denn sie haben sich selber geschickt.

Und wenn sie fleißig sind und es geschickt anstellen, werden sie möglicherweise auch ein gewisses Maß an Erfolg haben. Unablässige Arbeit führt immer zu einem Ergebnis.

Paulus und Barnabas hingegen waren von Gott ausgesandt. Die hatten definitiv eine Vollmacht. Und diese Apostel hier im Markusevangelium auch. Die mussten auch keine Gemeinde überreden, dass diese sie bezahlt.

Eine weitere Vollmacht, die hier noch erwähnt wird, ist die Heilung von Kranken. Das ist jetzt der indirekte Angriff gegen das Böse. Man beseitigt die Symptome des Bösen, man zerstört die Werke des Bösen.

Zusammenfassung

Die Apostel haben hier eine allumfassende Vollmacht:

  • Die Vollmacht, zu Gott einladen zu dürfen.

  • Die Vollmacht, die Werke des Bösen zu zerstören.

  • Die Vollmacht, das Böse direkt anzugreifen und vertreiben zu dürfen.

Und alle Garantien in diesem Fall übernimmt Gott.

Zahlen tut Gott.

Weil sie eine Vollmacht haben, steht und fällt auch der kleinste Teil ihres Handelns mit Gott.

Vollmacht kann ganz schön entspannt sein.

Zumindest für den, der sie hat.