Wahrheit

„Wahrheit“ ist die Übereinstimmung unseres Denkens und Handelns mit der Wirklichkeit.

Wenn man Menschen nach dem Gegenteil von Wahrheit fragt, antworten sie oft „Lüge“.

Leider ist das Gegenteil von Wahrheit aber viel umfassender. Zum Gegenteil von Wahrheit gehören auch

  • Illusion
  • Einbildung
  • Täuschung
  • Traum
  • moralische Mäntelchen
  • Subjektivität
  • Sichtweise
  • Erfindung
  • Irrtum
  • Fiktion, Geschichte
  • Vision
  • Ausrede
  • Halbwahrheit
  • Rechtfertigung
  • Vertuschung
  • Vorurteil
  • Verschweigen, Vorenthalten
  • Einbildung
  • Trugbild
  • Unechtheit, Mangel an Authentizität
  • Ungewissheit; es nicht wissen
  • Heuchelei
  • Schein
  • Fälschung (wobei auch 90% original bleiben können)
Bei so einer Menge von Begriffen, die alle das Gegenteil von Wahrheit sind, kann man verstehen, dass Pilatus fragte: „Was ist Wahrheit?“ (Jh 18,38)

Die Wahrheit ist also unter all dem, was uns täglich begegnet, ob im Miteinander mit Menschen oder in den Medien, immer in der Minderheit und in einer sehr schwachen Position. Das liegt unter anderem daran, dass die Wahrheit in vielen Fällen schwer zu ertragen ist. Es ist viel angenehmer, sich etwas vorzumachen oder sich in die eigene Tasche zu lügen. Darum können Menschen auch gut damit leben, wenn die Macher dieser Welt (Politiker, Medienakteure, Wirtschaftsvertreter) ihnen nicht die Wahrheit sagen, sondern etwas anderes.

Jesus sagt von sich, er sei die Wahrheit. Nicht, er wisse die Wahrheit. Sondern er sei sie, persönlich. Und den Heiligen Geist, den er seinen Leuten schicken will, nennt Jesus „den Geist der Wahrheit“ (Jh 16,13). Und dieser Geist der Wahrheit werde uns „in alle Wahrheit leiten“.

Das hängt damit zusammen, dass laut Römer 11,36

"Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge! Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen."

 ...diese Welt aus mehr besteht, als man mit den menschlichen Sinnen erfassen kann. Und dass der Sinn sowohl dieser Welt als auch ihrer Einzelteile in Vorgängen begründet ist, die man nur verstehen kann, wenn man Gott und seine Absichten versteht.

 „Wahrheit“ wäre also eigentlich, Gott zu erkennen, weil man von dort aus den Rest verstehen kann.